Dienstag, 14. Juni 2011

Vulkane, kein Ende...und die Entstehung eines neuen Ozeans

Puyehue-Cordón Caulle
Photo: Patricio Rodriguez/Reuters

Naturschauspiel in Chile:
Blick bei Sonnenaufgang auf den derzeit aktiven Vulkan Cordon Gaulle

Photo

Oben nochmal 2 schöne Fotos, die ich gefunden habe vom Puyehue-Cordon Gaulle. In der Zwischenzeit ist aber noch ein weiterer Vulkan ausgebrochen, diesmal der Nabro im ostafrikanischen Eritrea. Da diese Gegend wenig kaum besiedelt ist und man auch nicht mit einem Ausbruch gerechnet hat, gibt es offenbar erstmal nur wenige Fotos. -

Above again 2 beautiful pics of the Chilean Puyehue-Cordon Gaulle. In the meantime another volcano erupted, this time in East African Eritrea. As this region is only scarcely inhabited, and noone really expected an eruption, only few pics could be found on the net.


Interessant: Zu Beginn verdächtigten selbst meteorologische Institute den falschen Vulkan, anstelle des Nabros, von dem man annahm, er sei erloschen, kursierte in den ersten Presseerklärungen Dubbi als verantwortlich für Hillary Clintons frühzeitigen Abbruch ihres Aufenthalts in Addis Abeba....-

Interesting: after the eruption in Eritrea the wrong volcano was supected to have caused the early departure of Hillary Clinton who was on a visit in Addis Abeba. Instead of volcano Nabro, believed to be without any life any more, volcano Dubbi was declared responsible... The fact of another eruption in East Africa ist geologically of high importance. I found an interesting article on Spiegel, unfortunately only in German about the geological implications of the recent volcanic activity in this region, remember it was only in November last year that the Erta Ale erupted in Ethiopia. There are indications that one day a new ocean will emerge, please check the photo gallery of Spiegel!

Und noch interessanter, was alles der Spiegel dazu schreibt....


Aschewolke über Nordafrika: Wer war der Übeltäter?

Verwirrung bei Geoforschern: Ein Vulkanausbruch sorgt für Flugverbote in Ostafrika - doch Wissenschaftler haben den falschen Berg verantwortlich gemacht. Jetzt geben sie ihren Fehler zu. Die Rauchzeichen künden vom Auseinanderbrechen Afrikas, im geologischen Eiltempo entsteht ein neuer Ozean.

Seit Sonntagabend schwebt eine Aschewolke über Ostafrika. Sie treibt aus Eritrea nach Westen - und beeinträchtigt den Flugverkehr; in Äthiopien und Eritrea mussten Flüge umgeleitet oder gestrichen werden. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton bekam die Auswirkungen zu spüren, sie reiste vorzeitig aus Äthiopien ab. Der Ascheschleier ist die Folge eines großen Vulkanausbruchs: Die Aschesäule stieg stolze 15 Kilometer hoch, so viel Kraft haben nicht viele Eruptionen. Mittlerweile hat sich der Ausbruch aber abgeschwächt.

Das Vulkanbeobachtungszentrum VAAC im südfranzösischen Toulouse, das den Flugraum Nordafrikas überwacht, hatte den Vulkan Dubbi für den Ausbruch verantwortlich gemacht. Doch eine genauere Auswertung der Satellitenbilder ergab nun: Nicht der Dubbi, sondern der Vulkan Nabro ist explodiert - für Geologen ist das eine Sensation.

Der 2200 Meter hohe Nabro war seit Menschengedenken nicht mehr ausgebrochen, er schlief seit mindestens 10.000 Jahren. Doch in den letzten Tagen war es in der abgelegenen Region unruhig geworden, Erdbeben hatten Ende letzter Woche den Wüstenboden geschüttelt. Nun zeigt sich: Es war aufsteigendes Magma, das sich durch den Untergrund zwängte und ihn zittern ließ. Am Sonntagabend brach es sich den Weg an die Oberfläche, begleitet von einem Beben der Stärke 5,7.

Die Experten schwenken um

Bald hüllte sich die Region in dichten Aschenebel. Und so war aus der Luft nicht zu erkennen, welcher Vulkan verantwortlich war. Am Boden gibt es dort nur wenige Messstationen, mit deren Hilfe der Ausbruch analysiert werden konnte. Bewohner der Städte Afdera, Mekele und Semera hatten zwar Explosionen gehört - doch von welchem Vulkan, blieb zunächst unklar.

Den Nabro schlossen die Experten der VAAC zunächst aus, denn der Vulkan galt als erloschen. Und so tippten die Forscher auf den Dubbi, der etwas weiter nördlich liegt. Auch sein Ausbruch wäre eine Überraschung gewesen, schließlich schläft er seit 150 Jahren. 1861 war der Dubbi zuletzt explodiert, noch in 300 Kilometer Entfernung fiel dichter Ascheregen. Lavaflüsse schwemmten 22 Kilometer weit ins Land, zerstörten zwei Dörfer; mehr als 100 Menschen starben.

Dass es nun der Nabro war, ist eine gute Nachricht für die Anwohner. Während das Umland des Dubbi besiedelt ist, liegt der Nabro in der Einöde. Auch wissenschaftlich hat den Vulkan offenbar niemand auf der Liste. Erst im Laufe des Montags meldeten sich erste Experten zu Wort, dass der Nabro und nicht der Dubbi ausgebrochen sein könnte. Nachrichtenagenturen wurden vorsichtig, sie schrieben nun allgemein vom "Vulkanausbruch in Eritrea". Inzwischen ist auch das Vulkanbeobachtungszentrum VAAC umgeschwenkt: Aus dem Ausbruch des Dubbi wurde der Ausbruch des Nabro.

Damit bekommen Wissenschaftler Auftrieb, die Anzeichen dafür gefunden haben wollten, dass der Nabro doch auch in der jüngeren Vergangenheit ausgebrochen war. Basaltgesteine südwestlich des Vulkans zeigten, dass der Nabro womöglich weiterhin zu Ausbrüchen fähig sei, schrieben Pierre Wiart und Clive Oppenheimer von der University of Cambridge in Großbritannien in einer Studie vor sieben Jahren. Bei dem Basalt handelte es sich vermutlich um erstarrte Lava, die sich aus einer Spalte südlich des Nabro-Kraters ergossen haben könnte.

Eruption of volcano Erta Ale on 22 November 2010 in Ethiopia
Photo: Lorraine Field/Uni Bristol

Der Wüstenboden reißt auf

Das Basalt-Gestein sei weniger verwittert als der Boden der Umgebung - das beweise sein junges Alter, schrieben die Forscher. Eine exakte Datierung des Ausbruchs legten Wiart und Oppenheimer allerdings nicht vor. Doch nun scheint sich zu bewahrheiten, dass die Basaltlava ein Warnschuss für die aktuelle große Eruption gewesen ist.

Explosion des Erta Ale (in der Wüste Äthiopiens): Stets blubberte der Magmasee im Krater, jetzt ist er übergelaufen.

Der Vulkanausbruch und die Erdbeben zeigen, dass Nordostafrika im Umbruch ist. Im geologischen Eiltempo beginnt der ganze Kontinent zu zerbrechen, es entsteht ein neuer Ozean. 2005 begann ein neuer Aktivitätsschub, als in der Afar-Senke plötzlich auf 60 Kilometer Länge der Wüstenboden aufriss. Erst im November wurden Wissenschaftler Zeugen verstärkter Aktivität: Der berühmte Vulkan Erta Ale war ausgebrochen. Zwar hatte stets Lava im Krater des Erta Ale geblubbert - doch ausgebrochen war der Vulkan seit Jahrzehnten nicht.

Tiefseeboden in der Wüste: Die Region ähnelt immer mehr einem Meeresboden, auf dem nur das Wasser fehlt.

Sources & photos:
- Vulkane legen Flugverkehr lahm/Focus 14.06.2011

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