Sonntag, 29. März 2009
60 Earth Hour and Back to "winter" time....
More about 60 Earth Hour and WWF you will find also in the K-Files, I admit, I was much too late and I feel a bit ashamed about it...But the material accessible and assembled for this occasion to fightglobal warming is immense and impressive...especially the contribution of WWF...
Here one site where you can find links about the responses in the world, until now I haven't found anything about Mauritius and Rodrigues participation...
Anyway , to switch off lights for just one hour could be easily done every evening...Think about it...
And as we are speaking of hours....Rodrigues and Mauritius are back to their usual time, means there should be now only 2 hours difference between Berlin summer time and us. Sure , we are as always ahead...
Gefährlich...Dangerous....Dangereux....
Sure, didn't we know all the time that using an umbrella makes us responsible for the next rain showers to come...
Sûrement, on a toujours su qu'une personne qui porte une para-pluie cause la pluie à tomber...
Read about Pope Benedict's position concerning condoms and AIDS here...
and find here some infos about the Catholic Church and Vatican's position in the past
Fisch, Fisch, Fisch....3 x Poisson...
Frisch aus Japan....Fresh from Japan...Fraîche du Japon....
Es war einmal...- Once upon a time.......- Il y avait une fois....Hurdia victoria
It is worth reading the stories....
Photo credits: Reuters (2,3) and Myriam & Pierre (1)
Freitag, 27. März 2009
Entre des bananes et sous des cocos - Bernard et Pierrette....
These are Pierette and Bernard, a French couple coming from near Bordeaux, who I met during their holidays in Rodrigues.-
Diese beiden, Pierrette und Bernard, ein französisches Paar aus der Nähe von Bordeaux, habe ich während ihrer Ferien auf Rodrigues kennengelernt. Et ici des bananes impréssionantes de Jean Limock, un ami en commun qui nous a présenté.-
And here the impressive bananas of Jean Limock, a friend who made us meet...-
Und hier die beeindruckenden Bananen von Jean Limock, einem gemeinsamen Freund ... Et voilà, c'est lui, notre ami en commun, Jean Limock qui loue aussi des bungalows à Anse Aux Anglais...
And here he is, our friend in common, Jean Limock who, by the way, rents also a bungalow to visitors in Anse Aux Anglais...
Und hier ist er auch schon...Jean Limock, unser gemneinsamer Freund, der übrigens in Rodrigues in Anse Aux Anglais auch an Gäste vermietet...Jean a cru que l'histoire de Bernard et Pierrette est si spéciale, qu'il faut la raconter...-
So it's thanks to Jean that I heard a very special story...-
Jean meinte, dass diese beiden so eine besondere Geschichte haben, dass sie hier erzählt werden sollte...Alors , on y va. C'est Pierrette. Elle doit rire. Mais elle est aussi fière. Pendant leur séjour de trois mois (!!!) à Rodrigues, après tout, leur prémières vacances pendant leur vie (avec 8 enfants desvacances n'étaient pas possible), elle n'a pas seulement vu des grands bananiers de Jean Limock ou tous les différents coins de l'île, se présentant en si beaucoup de couleurs et facettes, elle n'a pas seulement pris l'avion pour la première fois dans sa vie (excitant...!), non, elle a en plus aussi appris nager en 25 lecons , données par son instructeur personnel, son mari Bernard. Et tout ca à presque 82 ans et après 60 ans de mariage!-
So let's start with Pierrette. She can't help but laugh. But to be honest she is also proud. During their stay of 3 months (!!!), their first real holidays ever (as with 8 children holiday had always been impossible), she has not only seen the big banana trees of Jean Limock or each corner of the whole island presenting itsself in so many different facettes ad colours, she has not only been in an airplane for the first time of her life (imagine the excitement...!), no, it's the swimming which makes her really proud, learnt here in 25 lessons by her personal swimming instructor Bernard. And this at age 82 after 60 years of being married!
Los geht's mit Pierrette. Sie muss lachen. Aber in echt ist sie auch ein wenig stolz. Während ihres 3 (!!!) monatigen Aufenthalts, überhaupt ihr erster wirklicher Urlaub in ihrem Leben (mit 8 Kindern war an Wegfahren einfach nie zu denken), hat sie nicht nur die großen Bananenbäume von Jean Limock gesehen oder die gesamte Insel entdeckt, die sich in so vielen verschiedenen Farben und Facetten präsentiert, sie hat nicht nur zum ersten Mal ein Flugzeug bestiegen (stellen Sie sich ruhig mal diese Aufregung vor...), nein, es ist das Schwimmen, das sie wirklich stolz macht, hier hat sie nämlich in 25 Lektionen Schwimmen gelernt dank ihres persönlichen Schwimmlehrers Bernard, ihrem Mann. Und das alles mit knapp 82 und 60 Jahren Ehe...!
Malheureusement nous n'avons ni des photos montrant Pierrette en trein de nager, ni des photos quand Bernard fait la pêche au gros, une passion qui lui menait plusieurs fois en haute mer ici. La pêche est une grande passion pour l' octogénaire. Alors, juste une photo d'eux au tombe de Philibert Marragon qu'on va présenter une autre fois concernant la significance qu'il avait pour le développement de Rodrigues.
Unfortunately we neither have a photo showing Pierrete doing her swimming, nor Bernard when he was on a big game fishing outing, a passion he tried to satisfy here as often as possible. So just a photo at the tombstone of Phiibert Marragon who we will present soon concerning the significance he had for the development in Rodrigues in the past.
Leider haben wir weder gute Bilder von Pierrete im Wasser, noch Bilder von Bernard beim Hochseefischen, denn das ist seine große Leidenschaft. Der knapp 80 jährige ließ selten eine Gelegenheit ungenutzt verstreichen und fuhr so oft er konnte raus zum Angeln...Hier allerdings am Grabstein von Philibert Marragon, den wir an anderer Stelle mal etwas ausführlicher in seiner Bedeutung für Rodrigues vorstellen werden.
Tout a commencé avec des brochures qui leur fille a apporté l'année dernière de leurs vacances à Maurice. Ils ont y découvert l'île Rodrigues, et car ils n'ont jamais entendu de cet drôle de l' île si loin, ils étaient convaincus que cela serait exactement l'endroit pour commencer une nouvelle carrière comme voyageurs...Et...ils l'ont si beaucoup aimée, ce qu'ils envisagent déjà un retour cet année même. Alors, pas seulement des cocos, des bananes et des papayas vont être content de les revoir...Ca c'est sûr!!!
Everything started with the brochures their daughter and son-in-law brought back from a holiday in Mauritius. They discovered Rodrigues and as it was an island they never had heard of, they were convinced that it was just the ideal spot to start with their new career as travellers. And they liked it so much, that in November 2009 they want to come back...And for sure, not only the coconuts, bananas and paw-paws will be delighted...!!!
Auf Rodrigues aufmerksam wurden die beiden durch Prospekte, die ihre Tochter letztes Jahr von einem Mauritius-Urlaub mitbrachten, ihnen gefiel die Vorstellung, in einer ruhigeren Ecke Urlaub zu machen. Und es hat ihnen so gut gefallen, dass sie bereits im November wiederkommen wollen...Nicht nur die Kokosnüsse, Bananen und Papayas werden sich freuen...!!!
On vous attend, Bernard et Pierrette....Des grosses bises à Bordeaux....Et merci pour votre histoire...
Mittwoch, 25. März 2009
"Mit Hut und Speer aufs Riff...." - Die Tintenfischstecherinnen von Rodrigues
Mit Hut und Speer auf das Riff von Thomas Worm Alles andere als ein Ausflug in die Lagune ist das - obwohl die Kleider der Frauen farbenfroh im Tropenwind flattern. Spähend beugt sich Yolan de vor, um den Korallenblock in Augenschein zu nehmen. Im knöcheltiefen Wasser steigen winzige Blasen auf. DieGoldohrringe der Jägerin tänzeln, als sie ihren Metallspeer in Stellung bringt. Dann sti cht sie zu. Der Speer bohrt sich in die Korallenhöhle. Yolande zieht ihn hervor – keine Beut e. Immer wieder sticht sie nach, so daß die Lockenwickler unter ihrem weiten Strohhut zittern.
Aus einiger Entfernung scheint die Tintenfischstecherin auf dem Wasser zu stehen. Aber es ist das Riff, das der zurückflutende Ozean nur widerwillig freigibt. Yolande steht weit draußen im Meer. Mindestens eine Meile vom Ufer entfernt, wo in der Morgendämmerung die vertrauten Inselberge von Port Sud-Est noch vor sich hinträumen. Sie schiebt ihren Arm tief in das dunkle Loch, tastet nach dem ersehnten Fang. Tagelang konnte sie keinen Oktopus finden, denn der Zyklon „Kalunde“ hatte das aufgewühlte Wasser eingetrübt.Wolken streifen wie goldener Rauch den matten Mond. Yolande ist nicht allein. Viele einzelne Frauen wandeln über das Wasser; frühe Boote haben sie hier rausgebracht.Sie tragen ge blümte Blusen, Halsschmuck, knielange Faltenröcke. Und ihre Jagdspieße.Rodrigues – so heißt die Insel der Piqueuses d’Ourites. Der 800 Tintenfisch-Stecherinnen. Ein karger, vergessener Flecken Vulkanerde mit fast nordischer Anmutung. 104 Quadratkilometer klein, mitten im Indischen Ozean. Nirgendwo auf der Welt gibt es so viele Frauen, die den Oktopus speeren, fast die Hälfte aller 2000 Inselfischer geht im Rock zur Arbeit.
Eine verschworene Schicksalsgemeinschaft sind sie, diese Piqueuses, die auf den Riffs in Gummistiefeln ihren Mann stehen. Sie wollen, sie müssen es tun. Um zu überleben. Denn die meisten stehen mit ihren Kindern ohne Ehepartner da: Witwen, Geschiedene, Sitzengelassene. Ihr Lächeln indessen verlässt sie nie. Der breitkrempige Strohhut ist ihr ganzer Stolz, das Wahrzeichen, mit bunten Bändern festgeknotet unter dem Kinn. „Die Piqueuses tragen ihn wie eine Uniform“, sagen Rodrigues Bewohner respektvoll. Sogar die behinderte Witwe Julie humpelt mit ihren 72 Jahren Tag für Tag zum Stechen an die Küste, benutzt ihre rostige Pike als Krücke. Dabei sanftmütig plaudernd.Überall auf der Insel streben jetzt im Morgenlicht weitere Gruppen pittoresker Frauengestalten dem Meer entgegen. Eine archaische Prozession, deren Speerspitzen ins flammende Himmelsviolett ragen. Auch Angelique, eine kokette Mittfünzigerin, ist mit einem halben Dutzend anderer Piqueuses unterwegs. Genau auf der entgegensetzten Inselseite von Yolandes Fangplatz – im Norden Rodrigues´.
Wie jeden Morgen bilden Angeliques Freundinnen eine Gruppe, wenn sie auf Oktopusfang gehen. Über zwei Stunden dauert es von ihrem Bergdorf Dans Bébé im Inselzentrum hinunter zur Grand Baie. 300 Höhenmeter zu Fuß durch Dschungelgrün und dann wieder kahle Hänge hinunter, um Busgeld zu sparen. Die Straße ist leer, und die Frauen in ihren auffälligen Kleidern laufen in Reihe – nebeneinander. „Weißt du, was der Unterschied ist zwischen Mauri tius und Rodrigues?“ , fragt Angelique und schiebt sogleich die Ant wort glucksend hinterher: „Auf Rodrigues kannst du jede Straße mit geschlossenen Augen überqueren“. Ihr üppiger Busen lacht mit, ewiges Gescherze der Piqueuses. Sie nennen es La Faya, die Kunst des Selbstvergnügens. Das hilft, wenn die Existenznöte groß sind, so wie jetzt. Bei alledem versäumt es die betagte Rosemay aus der Gruppe nie, Pflanzen und Blätter zu pflücken, die Kernely oder St. Darou heißen. Heilkräuter gegen Durchfall und Magenbeschwerden.Gelernt haben die Piqueuses ihr Handwerk oft von ihren Müttern und Großmüttern. Manche, wie die humpelnde Julie oder Marie Blaisy mit den starken Fingern , stellen dem Tintenfisch schon seit 50 Jahren nach. Damals wurde nur für den Eigenverbrauch gestochen und der Fang auf den inseltypischen Holzgestellen getrocknet, es gab weder Strom noch Kühlschränke. Erst seit den 90er Jahren ist das anders. Der Großteil des Inselfangs wander t mittlerweile in den Froster und landet auf Mauritius. Unersättlich ist der Hunger im Ferienparadies. Yolande, auf dem Riffplateau vor Port Sud-Est, bekommt inzwischen Unterstützung von einer anderen Piqueuse. Das ist üblich so. Die derbe, kräftige Frau will ihr helfen, an den verschanzten Oktopus zu kommen. Brachial versucht sie, mit ihrem riesigen Zweizack, ein sogannter Laté, die Korallenhöhle aufzustemmen. Das Kalkgehäuse knackt und ächzt. „Früher waren die erlegten Tintenfische mindestens doppelt so schwer“, erklärt Yolande , „heute ist jedes noch so kleine Exemplar wertvoll für uns.“
Fast klingt es wie eine Entschuldigung angesichts dieser Gewaltaktion. Das Aufbrechen der Korallenhöhle dauert länger als erwartet. Ungeduldig schaut Yolande sich um: Der weite Ring der Frauen auf dem Riff vollführt eine Bewegung wie das Meer, folgt in wiegenden Schritten der weichenden See. Dabei den Blick stets auf mögliche Verstecke gerichtet.Doch die Tintenfischstecherinnen müssen aufpassen. Bald schon kommt wieder die Flut – und das Boot, um sie abzuholen. Dann gilt es rechtzeitig an Ort und Stelle zu sein. Jede der Frauen hier hat das Bild der Piqueuse im Kopf, die sie unlängst draußen vergessen hatten. Als man sie vermisste und das Boot umkehrte, war das Riff bereits überspült. Nur an einer Stelle ragte ein winziges Etwas aus dem Ozean: der Kopf der Frau. Sie stand auf einem Podest aus Korallen, das sie in ihrer Not aufgetürmt hatte. Über zwei Kilometer Luftlinie von Yolande entfernt sitzt Archange Ravane am Ufer unter einer Kasuarine. Der Experte vom Fischereiamt wartet auf die Piqueuses und macht sich Notizen. Ravane, ein Mann mit geschmeidigen Handbewegungen und sanfter Stimme, möchte wissen, wie sich der Tintenfischfang nach dem heftigen Zyklon entwickelt. Viele der Frauen hat er persönlich in Trainingsprogrammen betreut, ihnen Sicherheitsregeln beigebracht und wie der Oktopus auf schonendste Art zu jagen ist. Denn die Bestände sinken dramatisch.Ravane ist besorgt: „Die Piqueuses berichten, daß ihr Fang innerhalb des letzten Jahrzehnts dramatisch gesunken ist. 99 Prozent der gefangenen Tintenfische gehören der Spezies Octopus cyne an. Deren Durchschnittsgewicht beträgt normalerweise 640 Gramm.“ Er blättert in seinem Notizbuch. „Unsere Befragungen der Frauen haben ergeben, daß die meisten gestochenen Exemplare weniger als die Hälfte wiegen, also nicht mal 300 Gramm, manche sogar nur 80“. Nachdenklich starrt das dunkle Gesicht mit der afrikanischen Herkunft auf die smaragdfarbene Lagune, wo Yolande und die anderen in ihren Schwimmwesten als rötliche Punkte den Riffrücken bevölkern. „Das bedeutet, die Piqueuses fangen fast nur noch Jungtiere.“ Da sich diese Oktopusart nur einmal während ihres kurzen Lebens von 18 Monaten vermehrt, könnte die Jagd auf Jungtiere letztlich zur Vernichtung des Bestandes führen. Grund, Alarm zu schlagen. Ravane - so lautet auf der Insel eigentlich der Name für die traditionelle Trommel. Fischereiexperte Archange Ravane möchte gern trommeln, für den bedrohten Tintenfisch. Doch hört ihn wirklich jemand? Weit draußen in der Bucht zieht Yolande den Arm aus dem zerplatzten Korallenblock. Tentakel in glitschigem Rot umsc hlingen ihre glatte Maronenhaut. Der Krake ist kaum größer als eine Faust, ein Zwerg. Zwei harte Schläge auf seine Augen und das Schlängeln erstirbt. Zzzpptt, es schmatzt wie Plastikklebeband, als Yolande die Saugnäpfe gekonnt vom Unterarm abzieh t. Ihre Unterstützerin mit dem Zweizack nickt anerkennend.Yolande muß sich beeilen. Es bleibt noch eine Stunde. An einer Strippe zieht sie ihren Kraken wie eine porzellanglänzende Marionette hinter sich her. Über Tümpel und Pfützen geneigt, in denen pelzige Seegurken dümpeln, sucht sie weiter nach den verräterischen Zeichen, nach verborgenen Polypen. Und knirschend platzt die tuffige Masse unter ihren Sohlen... Schaut man genauer übers Riff, wird auch klar, warum: Wie ein Geröllfeld erstrecken sich die verwitterten Korallentrümmer bis zum Horizont. Erst die nächste Flut wird ihren schimmernden Jadevorhang gnädig darüber breiten.
Schließlich stößt Yolande zu den anderen Frauen, die in der Mittagsglut am Riffkanal auf das Boot warten. Manche, die leer ausgegangen sind, bekommen einen Oktopus geschenkt oder auch einen gestreiften Picassofisch. Nehmen, was kommt. Untereinander kennt man die Misere an den kinderreichen Esstischen daheim. Yolande hat fünf Töchter und Söhne. Gerade in diesen Tagen ist es schlimm, da der Wirbelsturm fast das gesamte Obst und Gemüse von der Insel gefegt hat.Während der Meeresspiegel langsam die Waden empor kriecht, werden die Kraken rasch gesäubert: Tintenblase durchbohren, umstülpen und weit weg vom Rock austropfen lassen. Schwarz trübt die Tinte das Wasser. Plötzlich bäumt sich an der Riffkante eine Welle über den Köpfen auf, wild und graugrün. Der Himmel verdüstert sich. Die Gefahr auf dem Stück Korallenboden ist spürbar. Es sind nicht allein tödliche Steinfische, die zwischen Spalten lauern und Aale, die sich in den Sehnen verbeißen. Was, wenn das Boot nicht kommt?
Doch Tico, der wortkarge Fährmann, hat die Piqueuses nicht vergessen. In seinem Motorboot fällt alle Anspannung von ihnen ab. Sie ulken und feixen über das Fußballmatch im Satelliten-TV der letzten Nacht: Liverpool gegen die Celtics. Ausnahmslos jedoch sind sie Fans von Manchester United, ihrer Lieblingsmannschaft. Angelique und ihre Gruppe an der Grande Baie haben ihren vierstündigen Fangtag bereits hinter sich. In der Hütte eines Palmenhains machen sich die Tintenfischstecherinnen chic für die Stadt. Rouge auflegen, Haare toupieren, Nägel lackieren. Parfumwolken schweben in der Meeresbrise.Es wird geschnattert und gescherzt. Alles könnte so einfach sein. Fast ließe sich vergessen, wie arm die Piqueuses eigentlich sind, in Geld ausgedrückt.
Ihr Einkommen ist nur halb so groß wie der Durchschnittsverdienst: 2000 Rupien, rund 70 Euro im Monat. Weil aber lediglich an Tagen mit niedriger Tide gefischt werden kann und das auch nur bei gutem Wetter, zahlt der Staat als Ausgleich ein „Schlechtwettergeld“ - 125 Rupien für jeden ausgefallenen Fangtag. Das reicht gerade mal für ein Karton Mineralwasser am Kiosk. Und dennoch sind diese wenigen Rupien unverzichtbar. Um das Schlechtwettergeld zu erhalten, müssen sich die Piqueuses jeden Tag bei ihrer Arbeit an einer „Fishlanding Station“ von einem Beamten registrieren lassen. Dort, wo auch die Aufkäufer mit ihren Handwaagen im Baumschatten sitzen. Wer nicht schreiben kann, unterschreibt mit dem DaumenabdruckIm zerbeulten Bus, der über die Landstraße Richtung Port Mathurin schaukelt, bietet das Schlechwettergeld den Stoff für die Unterhaltung. Heute ist Zahltag, und die Frauen müssen in der Hauptstadt ihr Geld aus der Bank abholen. Viel Aufwand für geringen Ertrag. Immerhin, das Schlechtwettergeld ist ein Sozialsystem, eine Minimalabsicherung. Keine Selbstverständlichkeit in diesen Breiten. Doch das System hat unerwünschte Folgen. „Seit den 70er Jahren hat das Schlechtwettergeld immer mehr Frauen auf die Korallenbänke gelockt“, erzählt Angelique. Nun zertreten sie dort ihre Zukunft. Denn der Oktopus macht sich rar, weil er keine intakten Lebensräume mehr vorfindet. Ein Dilemma ohne Ausweg? Vielleicht nicht. Nur wenige Minuten von der Bank entfernt, wo hinter der Spiegelfassade eine lange Schlange herausgeputzter Piqueuses auf ihr Schlechtwettergeld wartet, liegt die Meeresforschungsstation Shoals. Die unscheinbare Bungalowanlage an der Hafenbucht vor Port Mathurin beherbergt ein kleines Team britischer Wissenschaftler. Hier werden Suchexpeditionen nach noch unbekannten Tellerkorallen geplant, aber nicht nur. Die Truppe um Forschungsleiter Tom Hooper versucht auch, für Tintenfische und Frauen eine Überlebenschance zu finden.(...)Hooper hält zudem eine gute Botschaft bereit: Fünf bis zehn Jahre - länger dauert es nicht - und ein zertrampeltes Riff hat sich unter normalen Bedingungen regeneriert. Vorausgesetzt man pflanzt kleine Koralleninseln, die den toten Riffkörper wieder besiedeln. Doch vorläufig ist das Vision. Denn der Oktopus macht sich rar, weil er keine intakten Lebensräume mehr vorfindet. Ein Dilemma ohne Ausweg? Vielleicht nicht. Nur wenige Minuten von der Bank entfernt, wo hinter der Spiegelfassade eine lange Schlange herausgeputzter Piqueuses auf ihr Schlechtwettergeld wartet, liegt die Meeresforschungsstation Shoals. Die unscheinbare Bungalowanlage an der Hafenbucht vor Port Mathurin beherbergt ein kleines Team britischer Wissenschaftler. Hier werden Suchexpeditionen nach noch unbekannten Tellerkorallen geplant, aber nicht nur. Die Truppe um Forschungsleiter Tom Hooper versucht auch, für Tintenfische und Frauen eine Überlebenschance zu finden.(...) Hooper hält zudem eine gute Botschaft bereit: Fünf bis zehn Jahre - länger dauert es nicht - und ein zertrampeltes Riff hat sich unter normalen Bedingungen regeneriert. Vorausgesetzt man pflanzt kleine Koralleninseln, die den toten Riffkörper wieder besiedeln. Doch vorläufig ist das Vision. Ein weiterer Tag neigt sich dem Ende zu. Der nächste Ebbezyklus ist da. Dunkel ragen die Umrisse der Speerfischerinnen aus dem Riff. Wie seit Generationen. Der volle Mond geht auf, die Sonne taucht unter den Horizont. Kosmische Schaukel der Gestirne. Und auf einmal hebt ein feuchtwarmer Wind an, wie der Atem des Silbermondes. Die Piqueuses schultern ihren Fang. Jägerinnen, umhüllt von grandioser Stille.
Weiterer Artikel zum Thema/related article: Silke Bender (dt.) ; Fabrice Bettex , please, read, find here the texts on his beautiful web site about octopus fishing (in engl., frc.)
Photo credits: Bernd Jonkmanns (1,3,4,5,8,9) , Fabrice Bettex (2,6, 7,11)
Please find information about Shoals Rodrigues here..., and sure, Tom Hooper has returned to England, already for quite a while...
Sorry, this article was written by a German journalist, published in German and so I keep it in German, at least for the moment...It's about the piqueuses d'ourites and Thomas Worm's experiences with them during his stay in March 2003, shortly after mayor cyclone Kalunde...
Tintenfisch...Octopus...Ourites...Es war einmal...
Autrefois les greniers étaient bien remplis avec des ourites...
Ages ago...plenty of octopus filled the stocks the stocks in Rodrigues...
Situation heute....- Situation aujourd'hui... -Today...
Photo credits: Andy Félicité (historical) - Thank you for sharing, Andy!
Fish and Figures....
- Fänge sind zurückgegeangen
- Fischerei in der Lagune wird dominiert durch Pflanzenfresser und Wirbellose, Mangel an
Raubfischen deutet auf Degradation des Ökosystems
- Einige Arten, denen eine Schlüsselbedeutng zukommt, sind stark überfischt, mit Fisch, der viel
zu jung gefangen wird.
Ausweg könnte der geplante Marinepark sein mit vier Schutzzonen im Norden und dem Marinepark im Süden der Insel.-
“The seine net fishery is of great socio-economic importance to Rodrigues.
64 people in 2006 were licensed seine net fishers, out of a total of 2,024 registered fishers, which represents 3% of total fisher population. However, seine net landings make a significant contribution to total catch, totalling 266 tonnes in 2006 (42% of the catch of lagoon fish) (S. Perrine, pers. comm.).
Reports suggest that fishing activities within the lagoon are impacting heavily on fish stocks and seine net catches decreased from 264 tonnes in 1994 to 157 tonnes in 1997 (FRTU,2004). During 1997 a net buy-back scheme was introduced to reduce pressure on the lagoon.
As a result the number of seine net fishers decreased by more than 75% and catches increased to 278 tonnes by 2004; catches however have decreased again in recent years. The seine net fishery also has a number of management measures in place, including a closed season (30th September to 1st March), 5 closed areas where seine net fishing is permanently prohibited, a minimum mesh size of 9 cm and minimum catch sizes for different fish species.”
Annual Report on the Status of the Artisanal
E. R. Hardman, F. E. I. Blais, M. S. Desiré, J. S. J. Raffin, S. Perrine and S. Meunier
Shoals Rodrigues, Pointe Monier, Rodrigues -March 2008
Freitag, 20. März 2009
Brian, der blinde Passagier....Brian , the Space Bat.......Chauve-souris Brian, le passenger clandestin...
Hier zum Vergleich - Here : Brian, the Space Bat....
Und hier ein Rodriguischer Flughund am Mont Fanal, aufgenommen von unserer Terrasse aus...- and here a Rodriguan Fruit Bat in the Guava tree close to our terrace
Brian, the Space Bat, is dead. It did not survive his trip, probably because of a broken wing which did not allow him to take off just before the launching of the shuttle. We know now for sure that Brian had not been a fruit bat, so it could not have been a Rodriguan clandestine passenger, not even family as Brian was a free-tailed bat. ...All about Brian and more photos here.
Une chauve-souris s'envole dans l'espace, accrochée à une navette spatiale...ce passenger clandestin, déjà célèbre et nommé Brian, n'a pas survecu son voyage. On sait maintenant aussi ce qu'il ne venait ni de Rodrigues, ni c'était une relation familiale...
Story auf Deutsch, Francais, English
Photo credits: NASA(1,2)
Donnerstag, 19. März 2009
Schokoriegel oder...Ladies who turned 100 last week...
Olive Jean wird 100! Und damit nicht genug, sie lebt zusammen mit zwei Schwestern, von denen eine bereits 103 Jahre alt ist, und wie man mir erzählte, die nächste im Bunde des Dreimädelhauses geht ebenfalls hurtig auf die 100 zu ... Wäre ich auf Madame Olives Geburtstagsfeier gewesen, hätte ich sie unter allen Umständen nach ihrem Geheimnis befragt...Ob sie z.B. auch jede Woche 30 Schokoriegel verspeist wie ihre "Amtskollegin" Peggy Griffith in England...Olive Jean turned 100! And not enough, she lives together with 2 sisters, one already turned 100 three years ago (imagine 103!) and the next one in that extraordinary household seems to keep spryly track of her older sisters too with 97 as I was told...If I had been on Madame Olive's birthday party, I would have certainly asked her for her secret...If, for example, she is on the same diet as her British " collegue in office" Peggy Griffith who is still eating 30 chocolate bars a week... Peggy Griffith hat Zeit ihres Lebens eine Leidenschaft für Schokolade besessen, in den 30er Jahren besaß sie sogar selbst einen Süßwarenladen, der jedoch nach 2 Jahren schließen musste, da sie all ihre Profite verspeiste...Die Liebe zur Schokolade einer bekannten Marke (gibt es übrigens auch auf Rodrigues!) blieb bis heute...Ich bin begeistert und frage mich nun , ob das auch mit Schokolade anderer Hersteller funktioniert, sollten Schokoriegelhersteller diesbezüglich an Testpersonen interessiert sein...Ich melde mich freiwillig! -
Since early childhood days Peggy Griffith has shared a deep passion for chocolate, in the 30ies she even run a sweet shop on her own which had to be closed already 2 years later as she lierally ate up all profits herself...The love for chocolate of a famous brand stayed..., by the way also available in Rodrigues...To be honest, I am thrilled and asking myself if this would work out with other chocolate brands too, so should there be any chocolate bar producers around be in need of test persons,...just count me in!
Belated Happy birthday wishes to Madame Olive and Mrs.Peggy...!!!
Related articles: 2005 - 100 Years Cadbury's Dairy Milk
Find out more about Peggy Griffith's sweet tooth here. Et ici en francais
Photo credits:La Tribune (Rodrigues) , dailymail.online (Peggy Griffith)
After Madagaskar....Nairobi and Zanzibar...
Also denn, herzlich willkommen in dieser Welt, Nairobi und Sansibar!
Admit it, you did not expect these 2 Meerkats here...! I just stumbled over them, in fact , we don't have Meerkats here on Rodrigues, these both sceptcal looking ones live in Sidney in Taronga Zoo, and because of their names I decided to post the photo. Even if it's a little far-fetched, they could have been our neighbours , couldn't they?
So, welcome to the world, Nairobi and Zanzibar!
Photo credits:AFP
Dienstag, 17. März 2009
Breaking News.....Madagaskar
Dramatische Wende in Madagaskar: Präsident Ravalomanana hat die Amtsgeschäfte nach wochenlangem Machtkampf dem Militär übergeben. Die Armee will nach eigenem Bekunden Oppositionschef Rajoelina unterstützen - doch ob er wirklich die Staatsführung übernehmen kann, ist fraglich.
Antananarivo - Das Militär bevorzuge Andry Rajoelina, um das Land künftig zu führen, sagte Oberst Andre Ndriarijaona der Nachrichtenagentur Reuters. Die Alternative - ein Vizeadmiral der Marine - würde in eine neue Krise führen, erklärte der Stabschef, der in den vergangenen Tagen für die gesamten Streitkräfte von Madagaskar gesprochen hatte.
In einer SMS des französischen Konsulats in Madagaskar an die Ausländer auf der Insel hieß es: "Präsident tritt zurück, Demonstrationsrisiko. Bleiben Sie vorsichtig und vermeiden Sie es, sich nach Einbruch der Dunkelheit ans Steuer zu setzen."
Oppositionsanhänger feiern vor dem Präsidentenpalast
Der Rücktritt des bisherigen Präsidenten erfolgte, nachdem Oppositionsführer Andry Rajoelina in den Präsidentenpalast eingezogen war,wo der der 34-Jährige sich von seinen Anhängern feiern ließ. Soldaten hatten das Gebäude im Zentrum der Hauptstadt am Montagabend eingenommen. Sie begrüßten Rajoelina bei seiner Ankunft mit in die Höhe gereckten Waffen, berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Bevor er mit seinen Anhängern zum Präsidentensitz zog, hatte Rajoelina der Armee für die Besetzung des Gebäudes gedankt. Seinen Anhängern rief er zu: "Wir sind jetzt frei, aber der Weg vor uns wird hart sein."
Ob Rajoelina die Machtergreifung gelingt, war zunächst unklar, weil Präsident Ravalomanana die Amtsbefugnisse formal an das Militär abgetreten hat. Zudem müsste die Verfassung von Madagaskar geändert werden, in der das Mindestalter des Präsidenten auf 40 Jahre festgelegt ist.
Die Afrikanische Union warnte das Militär, die Macht an Rajoelina zu übergeben. Jede Regierungsübernahme, die nicht der Verfassung entspreche, werde von seiner Organisation als Staatsstreich betrachtet, sagte Jean Ping, der Kommissionsvorsitzende der AU.
Der monatelange Machtkampf zwischen den beiden Rivalen hatte sich am Wochenende zugespitzt, als die Opposition die Machtübernahme durch eine Übergangsregierung erklärt hatte. Bei dem Konflikt kamen seit Mitte Dezember mehr als hundert Menschen ums Leben. Rajoelina warf der bisherigen Regierung den Ausverkauf des Landes an ausländische Firmen vor.
Was nach seinem Rücktritt aus dem bisherigen Präsidenten Ravalomanana wird, ist noch unklar. Beobachter gehen davon aus, dass er ins Exil gehen wird. Die meisten Angehörigen Ravalomananas hatten Madagaskar bereits vergangene Woche verlassen, als er die Kontrolle über das Militär verloren hatte. Das höchste Staatsamt hatte Ravalomanana seit 2002 inne, 2006 wurde er mit großer Mehrheit im Amt bestätigt.
Quelle: spiegel.online
Please read related article in English, you find all the infos mentioned above here.
Oddities....Reunion...Oder die Bedeutung eines Kirchenkissens
Tausende strömten letzten Samstag in eine Katholische Kirche auf Reunion, nachdem Gläubige erzählten, dass sie "Gottes Gesicht" in den Falten eines Kirchenkissens gesehen hätten...-
Hmmm,...was halten wir denn davon?
Thousands flocked to a Roman Catholic church on the French Indian Ocean island of Reunion Saturday after believers said they saw the "face of Christ" in the pleats of a church cushion...-
Hmm, ....what do we make of that?
Read story here...
Photo credits: AFP
Montag, 16. März 2009
Adieu Roddy...Adieu Zouk...Pour tous ceux qui aimeraient arrêter le monde..
Je n'y suis pas, je ne dors pas
Je suis un millier de vents
Je souffle dans le ciel
Je suis la lumière d'automne sur les champs
Je suis l'éclat du diamant sur la neige
Je suis l'oiseau du matin lorsque tu t'éveilles
Je suis l'étoile du printemps, je veille sur toi
Ne pleure pas devant ma tombe
Je n'y suis pas, je ne suis pas mort
Un millier de vents, je suis un millier de vents
Je souffle dans le ciel
Do not stand at my grave and weep
I am not there; I do not sleep.
I am a thousand winds that blow,
I am the diamond glints on snow,
I am the sun on ripened grain,
I am the gentle autumn rain.
When you awaken in the morning's hush
I am the swift uplifting rush
Of quiet birds in circled flight.
I am the soft stars that shine at night.
Do not stand at my grave and cry,
I am not there; I did not die.
Steh nicht an meinem Grab und weine
Ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin das diamantene Glitzern des Schnees.
Ich bin das Sonnenlicht auf gereiftem Korn
Ich bin der sanfte Herbstregen.
Ich bin der Morgentau.
Wenn du aufwachst in des Morgens Stille,
Bin ich der flinke Flügelschlag
friedlicher Vögel im kreisenden Flug
Ich bin der milde Stern, der in die Nacht leuchtet
Steh nicht an meinem Grab und weine,
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot....
Mary Elizabeth Frye
Poem engl./ Poème frc./Gedicht dt.Photo credits: Benoit DeBaize (1,2)