Sonntag, 27. November 2011

Erster Advent....First Reminder!

Photo:AP

Ja, ja, dies ist der Weihnachtsmann! Keine Sorge, es ist wirklich noch nicht soweit, wir sind noch nicht im Dezember. Hier machte er seine Runde im letzten Jahr und gesehen wurde er so in Südkorea in einem Aquarium mit Sardinen statt Rentieren an seiner Seite...Und da wir heute schon den 1. Advent haben, seien alle, die denken , es sei noch Sommer, daran erinnert, ihre Wunschzettel so schnell wie möglich an untenstehende Adresse zu schicken, sonst wird das womöglich nix mit den Geschenken zu Weihnachten. Der Mann hat ja viel zu tun und kann nicht alles auf den letzten Drücker erledigen...-

Yes, yes, this is Santa Claus! Do not worry, there is still some time left, we're not yet in December. Here he made ​​his rounds last year and was seen in South Korea in an aquarium with sardines instead of reindeer at his side ... And since today is already the first Advent, all those who think that it is still summer, are herewith reminded to send their wish lists as soon as possible to the following address, otherwise you might forget the Christmas gifts. The man is just too busy and can not do everything at the last minute...


Achtung:
Wer wirklich will, dass sein Wunschzettel in Grönland ankommt, sollte vielleicht seinem lokalen Postoffice noch folgenden Tipp mit auf den Weg geben, sonst landet er vielleicht eher in einer geografisch näheren Außenstelle...

Note:
Who wants her/his wish list to arrive in Greenland, the genuine home country of Santa Claus, should give following hint to her/his local post office, otherwise the letter risks to be transferred to a geographically closer located outpost....

Santa Claus Nordpolen, Julemandens Postkontor, DK-3900 Nuuk
Nordpol/Grönland (Dänemark)

- HO,Ho,Ho....Christmas again..../24.12.2009

Sonntag, 20. November 2011

Ein toter Wal...A dead whale... Balaine morte à Maurice

.Am 14. November wurde bei Albion ein toter angeschwemmter Wal entdeckt...-

On November 14, a dead whale was discovered near the beach of Albion in Mauritius...


Es dauerte 4 Tage bis der Wal, der sowohl Schaulustige wie auch Haie anzog, durch Schlepper der Mauritius Port Authority sowie der Küstenwache ins hohe Meer gezogen werden konnte. Durch den fortgeschrittenen Zustand des Kadavers keine leichte Aufgabe. Die Umgebung in der Nähe des Hotels Club Med bleibt weiterhin für Fischer und Touristen gesperrt, da nach wie vor Haie in der Nähe sind. -


It took some 4 days until the whale cadaver, which attracted onlookers as well as sharks, could eventually be tugged by boats of Mauritius Port Authority and National Coast Guard to higher seas. Considering the state of decomposition of the animal not an easy task. The surrounding near the hotel Club Med, where the whale was found, is still closed for some more days for fishermen and tourists as sharks are still in the vicinity.


Les autorités mauriciennes ont finalement décidé de faire appel à un remorqueur de la Mauritius Ports Authority pour tirer la carcasse de la baleine en putréfaction vers le large. L’opération a duré jusqu’à tard hier soir et a repris à 6h30 ce matin. (plus ici)

Après être resté quatre jours dans les rochers à Albion, le cadavre du cachalot retrouvé mort a été remorquée en haute mer, ce vendredi 18 novembre. Une opération qui avait été reportée hier, jeudi 17 novembre. A noter également, la présence accrue de requins autour du cétacé.

Peu avant la reprise des opérations, ce matin, le ministre de la Pêche, Nicolas Von Mally s’était rendu sur les lieux pour un constat. C’est finalement à 10h30 qu’un remorqueur de la Mauritius Port Authority (MPA) a pu tirer vers le large ce qui restait du cétacé. Des éléments de la National Coast Guard (NCG) ont participé à l’opération. Les hommes-grenouilles du Groupement d’Intervention de la Police Mauricienne (GIPM) ont encerclé le cadavre du mammifère pour y placer un filet. La manœuvre a été d’autant plus délicate, en raison de l’état de décomposition avancée de l’animal. La chair de celui-ci se détachait à chaque manipulation.

C’est au courant de l’après-midi de ce vendredi 18 novembre que la carcasse de la baleine a été tirée hors du lagon. Le danger de la présence des prédateurs à Albion n’est cependant pas écarté. Ainsi, la National Coast Guard (NCG) maintient l’alerte aux requins. « Les sorties en mer sont fortement déconseillées. Les prédateurs rodent actuellement dans les eaux d’Albion et vu qu’ils ne sentent plus l’odeur du cachalot, ils peuvent s’attaquer à n’importe quoi », confie un officier de la NCG. Une équipe de la Mauritius Marine Conservation Society (MMCS) s’est également rendue sur les lieux pour prélever des échantillons sur la carcasse de l’animal. Celles-ci seront analysées en laboratoire. Les scientifiques espèrent ainsi en découvrir un peu plus sur ces animaux.

L’animal avait été aperçu, pour la première fois, le lundi 14 novembre au large de la côte ouest. Les pêcheurs craignaient alors qu’il ne se retrouve sur la plage. C’est finalement à environ 1,5 km derrière de l’hôtel Club Med, à Albion, que le mammifère avait échoué. (source)

Sources & photos:
- Une balaine morte échoue à Albion/L'express 16.11.2011

- BALEINE ÉCHOUÉE: Le lagon d’Albion interdit à toute activité nautique/Le Mauricien 16.11.2011
- Maurice: Baleine morte à Albion - remorquage réussi du cadavre hors du lagon/Seychelles Weekly quoting L'express 19.11.2011

Donnerstag, 17. November 2011

"Denken ohne Geländer" - Zum 75. Geburtstag von Christina Thürmer-Rohr


Schildkröten, die 175 und älter werden können, habe ich schon Beiträge gewidmet.
Heute geht es, wenn man so will, um ein liebenswürdiges Reptil ganz anderer Art, nämlich um Christina Thürmer-Rohr, bei der ich von 1981 bis 1986 an der TU Berlin Diplom-Pädagogik studiert habe. Anders als bei Harriet und ihren Artgenossen hat sie sich nie im Zeitlupentempo durch die Weltgeschichte bewegt, sie hat sie analysiert, den Zustand der Erde auseinandergenommen, hat quer gedacht und uns in den Donnerstagvorlesungen oder im Colloquium, dazu angehalten, Erscheinungen auf den Grund zu gehen, gerade wenn es sich um menschliche und unsere eigenen Abgründe handelt. Mit ihr zu denken machte mich oft atemlos, die Entdeckungen manchmal krank, aufgehoben durch die wesentlich wichtigere Erkenntnis, dass -kollektives- Denken auch ein lustvoller Prozess sein kann, selbst wenn (oder vielleicht gerade deshalb) das Geländer fehlt...


Unter den Augen von Bette Davis rauchten uns die Köpfe, während wir uns als Frauen auf den Weg des Vagabundierens machten, "ein Weg zwischen Erschöpfung und Neugierde. Eine andere Liebe zum Leben" in einer verrotteten Zeit, in der es keine Gewissheiten mehr gibt."

Aus Anlass ihres heutigen 75.Geburtstags hier ein etwas längerer Artikel von Ute Scheub, der vor 10 Jahren in der TAZ erschien, den ich aber erst letztes Jahr gefunden habe.Ich hoffe, Tina verzeiht mir meine Faulheit und Ute Scheub den Griff zu ihrem Geschriebenem, den Fotos fehlt die Quellenangabe, ich habe sie im Laufe der Jahre im Internet gefunden und finde ihren Ursprung so schnell nicht mehr...

17.11.2001

Konzert für zwei - oder mehr
Christina Thürmer-Rohr wird heute 65. Ein politisches Porträt der Musikerin, feministischen Vordenkerin und Professorin
von UTE SCHEUB


Eine Politik der Pluralität geht von der Gleichberechtigung verschiedener Stimmen aus, nicht von ihrer Gleichheit, von der Vielstimmigkeit, nicht von der Einstimmigkeit. Hannah Arendt verwendet häufig die Metapher des Konzerts, um das Miteinander-Handeln und -Sprechen zu kennzeichnen. In einem "Konzert" ist jede Stimme unentbehrlich, jede hat ihren Wert und ihre Bedeutung, egal ob sie viel oder wenig, solistisch oder begleitend beteiligt ist.
(aus:"Am Thema bleiben", 1995)

Politik als Konzert, als vielstimmiger Dialog, als Polyphonie. Überall im Werk von Christina Thürmer-Rohr hat Musik ihre Spuren hinterlassen. Die Berliner Professorin, die heute 65 Jahre alt wird, ist schon immer auch Musikerin gewesen: Pianistin, Organistin, Keyboarderin, Texterin. In den Achtzigerjahren legte sie mit der Frauenband "Außerhalb" Platten und Auftritte hin, in den Neunzigern komponierte sie zusammen mit Laura Gallati experimentelle Ton-Text-Projekte über den Dialog als musikalisch-politisches Prinzip und die Gemeinsamkeiten der Werke von Johann Sebastian Bach und Hannah Arendt. Genauer: Bachs und Arendts Vorliebe für Polyphonie - das Wechselspiel von Form und Inhalt, Harmonie und Streit, Gegen- und Miteinander, individueller Autonomie und gesellschaftlichem Chor.

Auch Christina Thürmer-Rohr und Laura Gallati sind ein Miteinander und manchmal streitbares Gegeneinander, ein Paar seit 1993. Damals, als sie sich in Luzern kennen lernten, war Gallati noch politische Aktivistin. Fünfzehn Jahre hatte sie als Abgeordnete im Schweizer Bundesparlament für grüne und feministische Inhalte gearbeitet, dann schmiss sie 1996 alles hin und zog zu ihrer Tina nach Berlin. Tina Thürmer-Rohr und Laura Gallati, beide dunkelhaarig, beide Klavierspielerinnen, beide Mütter von Söhnen, beide Töchter von Vätern aus dem heutigen Polen. Nur dass der eine Vater jüdisch war und der andere Nazi. Tinas Vater war evangelischer Pfarrer und überzeugter Wehrmachtsoffizier - was wesentlich zu ihrer Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und schließlich zu ihrer berühmten Mittäterinnen-These beitrug. Frauen seien keineswegs nur Opfer, sondern auch Mittäterinnen, so provozierte sie Anfang der Achtzigerjahre die feministische Szene. Unter Hitler hätten viele das blutige Treiben ihrer Nazimänner unterstützt und materiell davon profitiert; auch heute noch seien weiße Frauen Mittäterinnen und Mitprofiteurinnen in der rassistisch-imperialistischen Dominanzkultur des weißen Mannes.

Christina Türmer-Rohr wurde 1936 in Arnswalde, heute Choszczno, geboren. Ihr Vater fiel 1941 im Krieg. Von der Front hatte er seinen beiden Töchtern viele glühende Briefe geschrieben, allesamt durchdrungen von einer schwer erträglichen Mischung aus Liebe und Lüge, aus totalem Kitsch und totalem Krieg: "Du mußt recht froh und stolz sein, dass dein Vati ein deutscher Soldat ist und du selbst auch schon ein bisschen Soldat, weil du dem Vaterland und dem Führer ein so großes Opfer bringst und deinen Vati hergibst, dass er an deinem Geburtstag nicht bei dir, sondern an der Front ist. Denn wer seinem Vaterland Opfer bringt, der ist ein Soldat, auch wenn er ein kleines Mädchen ist ..." Damals verehrt sie den Vater, später wendet sie sich ab mit Grauen.

Denn was macht ein Kind, dem auf der einen Seite von dem Repräsentanten des "Guten" suggeriert wird, es sei stark, lieb, tapfer, froh etc., das aber gleichzeitig täglich die gegenteilige Erfahrung mit sich selbst macht: So war ich schüchtern, sperrig und nervös, oft unglücklich und sehr oft unfreundlich, ein so genanntes schwieriges Kind. Alle Eigenschaften, die gefordert waren, besaß ich nicht so recht. In Wirklichkeit hatte ich vor tausend Dingen Angst: vor Mäusen, Fröschen und Gewitter, vor allen fremden Leuten; ich ging nicht allein vor die Tür, wollte nicht in den Kindergarten, kannte jahrelang kein einziges Kind außer meiner Schwester; ich schielte und hatte schon mit drei Jahren eine Brille, ein Gesundheitsmakel. Mein Vater blieb mir unheimlich. ("Vagabundinnen", 1987)

Vor der anrückenden Sowjetarmee flüchtet die Famile 1943 nach Westfalen. Von 1945 bis 1967 wohnen die Rohrs unter ärmlichen Umständen in Bethel.

1945 kamen wir in die Krankenanstalt Bethel, aufgenommen aus christlicher Nächstenliebe wie viele andere ehemaligen Bewohnerinnen deutscher Ostgebiete, meine Mutter, meine Schwester und ich. Meine kurze Kindheit war bereits angefüllt mit düsteren Eindrücken. Schwarz gekleidete Frauen, die oft weinten, Fotos in unserer Wohnung vom Grab meines Vaters in Russland. Über den Krieg wurde hartnäckig geschwiegen. Ich fühlte mich nirgends hingehörig. Ich blieb möglichst zu Hause, am liebsten am Klavier in dem Zimmer, in dem ich immer allein zu sein versuchte, auf dem Drehstuhl, meinem Hauptaufenthaltsort außerhalb der Schule.

(aus:"Vagabundinnen", 1987)

Mit siebzehn wird Tina Hilfsorganistin in der Zionskirche Bethel, mit zwanzig beginnt sie in Freiburg zu studieren: Musik, Germanistik, Romanistik, später auch Psychologie und Philosophie. 1964 geht sie nach Berlin, promoviert, leitet eine psychologische Beratungsstelle, beschäftigt sich als Assistenzprofessorin an der TU mit Stadtplanungsprojekten und gerät mitten hinein in den Aufruhr der Studentenbewegung. 1972 heiratet sie den Architekten Ludwig Thürmer und gebiert Sohn Til.

Doch bald schon erlebt sie die neuen marxistischen Erkenntnisse der 68er-Bewegung als hohl. Aufgewachsen unter Frauen, verspürt sie ein tiefes Bedürfnis, sich mit Frauen zu verständigen, aber der Marxismus hat hier nichts anzubieten. 1976 gründet sie den Studienschwerpunkt Frauenforschung an der Pädagogischen Hochschule Berlin und den Verein "Sozialwissenschaftliche Forschung und Praxis für Frauen" in Köln. 1980 wird sie Professorin am Fachbereich Erziehungswissenschaften der TU Berlin, Schwerpunkt feministische Forschung, später Menschenrechte. Wenn sie nicht an der Uni ist, sitzt sie am Klavier oder singt in ihrer Rockband "Außerhalb". Als außerhalb hat sie sich immer empfunden, außerhalb will sie auch sein.

Ich will was sagen

aber jedes Wort wird lächerlich

jeder Spruch, alles viel Gerede

ist zu schwach, ist zu flach

ist auch viel zu spät

alle Worte sind gesagt

sind geschrieben, sind beredet

sie sind leer geredet

diese Erde ist ein riesiges Irrenhaus

jede Minute

werden Milliarden Dollar verschleudert

für den heißen Krieg

für den kalten Krieg

für den großen Mord

- "Außerhalb", 1983 -

Anfang der Achtzigerjahre ist die Zeit des Nato-Doppelbeschlusses, und Tina Thürmer-Rohr, meist schwarz gekleidet, gehört zu denen, die vom nahen Ende der Menschheit in einem Atomkrieg überzeugt sind. In ihren Essays ruft sie die Frauen dazu auf, keiner Utopie mehr zu trauen und "hoffnungslos gegenwärtig" zu leben. Die vergiftete, verseuchte Erde sei nicht mehr zu retten, Weiblichkeit sei kein "Putz- und Entseuchungsmittel", und eine Heimat, einen Ort der Rettung, gebe es nicht. Die Professorin, vom Wesen her eher scheu und schüchtern, sparsam mit ihren öffentlichen Auftritten, hat mit ihren Texten dennoch enormen Einfluss auf die Frauenbewegung. Ihre 1987 veröffentlichte autobiografisch gefärbte Essaysammlung "Vagabundinnen" gilt vielen als "Bibel". In heutigen Zeiten von realem Terror und Krieg wieder gelesen, wirken manche apokalyptisch angereicherten Sätze befremdlich. Selbst diejenigen, die vom Glück handeln, zeugen von einer unüberwindbar tiefen Traurigkeit.

So ist die Erfahrung von Vollkommenheit in der Musik keine Täuschung. Das ,Glück', das Musik vermitteln kann oder von dem sie eine Ahnung gibt, ist kein Irrtum. Und dabei ist Musik keine Sendung aus dem Jenseits. Sie ist menschengemacht, sie ist ganz und gar diesseitig, und ihre Erfahrung ist gegenwärtig und menschenmöglich. Solche Erfahrungen sind allerdings keine heiteren. Wie alle intensiven Erfahrungen sind es auch immer Erfahrungen unendlicher Trauer. Trauer und Erkenntnis gehören zusammen.

(aus:"Vagabundinnen", 1987)

Statt des Weltuntergangs erlebt die Welt Gorbatschow, die DDR die Wende und Tina Thürmer-Rohr eine neue Liebe. In den Neunzigerjahren hellen sich ihre Texte auf, werden freundlicher, menschenzugewandter, und sie lässt sich von Hannah Arendts "Anfreundung mit der Welt" hinreißen. Arendts Denken kreist um die Anerkennung der Verschiedenheit, um Dialog und Pluralität als Immunisierung gegen Totalitarismus.

Dialog ist kein Instrument der sanften Konfliktlösung und verspricht keine Heilung. Aber er macht die eingesessenen und weitergetragenen Sortierungen sichtbar, er kann die Perspektiven verändern, das Unrechtsbewusstsein erweitern, Scheinsicherheiten und Selbstgerechtigkeiten stören. Im Dialog realisiert sich das Leben als inter-esse: unter Menschen weilen, zwischen Menschen sein, mit Menschen zu tun haben.

(aus:"Jede Sache hat so viele Seiten, als Menschen an ihr beteiligt sind", 2000)

Unter dem Einfluss von Hannah Arendt und des Dekonstruktivismus wird Thürmer-Rohr jedoch immer misstrauischer gegen jede Art von Kategorisierung. Das Klassifizieren in Rassen und Klassen sei ein "Gewaltakt", mit dem die jeweils "Anderen" aussortiert würden. In einem Vortrag vor einem Kongress der Heinrich-Böll-Stiftung zum Thema Geschlechterdemokratie zeigt sie sich im Jahre 2000 überaus skeptisch gegenüber "geschlechtsspezifischen Identitätsbehauptungen".

Die Kritik trifft auch das feministische Subjekt "die Frau". Diese angebliche Einheit "Frau" ist nichts als das Ergebnis von Kategorisierungsverfahren, die selbst Ausdruck von Gewalt sind, einer gewaltsamen Einteilung der Vielheit der Menschen in zwei Geschlechter. Mit einer Kritik, die sich gegen alle Kategorisierung von Menschen richtet, die deren Pluralität zerstören, bleibt von der Zweigeschlechtlichkeit und vom so genannten Weiblichen nicht viel mehr übrig als das einfältige Ergebnis eines einfältigen Herrschaftsaktes. In dieser Sicht sind "die Frau" und "das Weibliche" ein totalitärer Reflex auf eine totalitäre Geschlechterpolitik.

( aus :"Veränderungen der feministischen Gewaltdebatte in den letzten dreißig Jahren", 2001)

Und nun? Jetzt, da alle Begriffe theoretisch zu Ende dekonstruiert sind, sind wir praktisch mit der totalitärsten Geschlechterpolitik konfrontiert, die es je gab: den von den Taliban terrorisierten afghanischen Frauen unter der Burka. Und alles Denken muss noch einmal von vorn beginnen. " -


Hier endet das Portrait von Ute Scheub vor 10 Jahren, 10 Jahre, die zu erzählen ich nicht vermag, zu weit bin ich entfernt von den politischen Denkprozessen, die danach bei Christina Thürmer-Rohr stattgefunden haben und von denen ich hoffe, dass sie heute vielleicht in irgendeiner Form von jemand anderem aufgegriffen werden, denn es sind denkwürdige Jahre in denen unsere Erde und all ihre Bewohner sich weiter denn je am Abgrund befinden, nicht zuletzt aufgrund der uns mittlerweile mit voller Wucht treffenden Folgen des von Menschen gemachten Klimawandels.

Vieles in "Vagabundinnen" Gedachtem hat für mich in all den Jahren nichts von seiner Essenz eingebüßt, hat mich begleitet auf meinem Weg...


"Wenn wir uns als voll-Lebendige, und voll-Vernünftige erhalten wollen, dann allein deswegen, weil wir unsere gegenwärtigen und wirklichen Möglichkeiten noch nicht gelebt haben.
Wir sind noch immer weniger, als das was wir sind."

- Christina Thürmer-Rohr -

Und manchmal werden wir trotz allem beschenkt...

"Das Wenigste gerade, das Leiseste, einer Eidechse rascheln, ein Hauch, ein Husch, ein Augenblick - wenig macht die Art des besten Glücks."

- Friedrich Nietzsche -


Und damit sind wir wieder bei Harriet, die es schaffte in dieser Welt 175 zu werden.

Ich finde ein gutes Bild um Christina Thürmer-Rohr alles Gute zu ihrem 75. Geburtstag zu wünschen und ihr dafür zu danken, dass sie mich und viele andere mit auf den Weg genommen hat, mehr zu werden, als das was wir sind, so beschwerlich wie er oft auch ist...



Quellen:
-
Konzert für Zwei/ taz 17.11.2001
- Vita auf Web page Christina Thürmer-Rohr
- Außerhalb
- Vagabundinnen/Christina Thürmer-Rohr 1987
- Vagabonding:Feminist Thinking Cut Loose/Christina Thürmer-Rohr
- Mittäterschaft und Entdeckungslust/
Studienschwerpunkt "Frauenforschung" am Inst. für Sozialpädagogik der TU Berlin1988
- 17.11.2011/fembio

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Alt werden in Zeitlupe...Getting old in slow motion.../15.11.2011

Freitag, 11. November 2011

Upcoming Event : The Rodrigues Trail on Sunday


Das war letztes Jahr im November. Diesen Sonntag geht es in die 2. Runde des Rodrigues Trails, es heißt früh aufstehen, Treffen bei Petite Butte und dann entweder 5 km, 10 km oder 35 km laufen, je nach Konstitution, Lust oder Ehrgeiz. 500 Teilnehmer werden übermorgen erwartet. Mehr nach dem Event!-


That was last year in November. This Sunday the Trail of Rodrigues will be in its second edition. Means getting up early, meeting at Petite Butte, and then it's walking time, either 5 km, 10 km or even 35 km, all depending on physical constitution, liking or ambition. 500 participants are expected for Sunday. More after the event...!

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Tourism Vert:« Trail de Rodrigues » : Une première édition spectaculaire et réussie/ Ile Maurice Tourisme Info 26.11.2010

1ce in a lifetime...Heute ist der 11.11.11

Ja, wir haben auch eine Bar auf Rodrigues, ich war da zwar noch nie drin, aber ich finde es nett, dass sie für heute ein Special Event geplant haben, auch wenn jeder Tag "A once in a lifetime" Tag ist, so klingen die vielen Einsen doch gut, oder? Allen einen schönen Tag also!-

See, we have even a bar in Rodrigues! I haven't been there myself, but I found it nice that they have been planning for today a special surprise event, in fact, isn't each day "a once in a life time" day? Sure, but the very many ones' just look intriguing...So hope you have a very special day yourself!

Dienstag, 8. November 2011

15 Jahre aktiv in Rodrigues- Happy Birthday, MWF!

A little pic before the cake was finally cut...))

Heute feierte die Mauritius Wildlife Foundation in Rodrigues mit einer Ausstellung Geburtstag, seit 15 Jahren sind sie auf unserer Insel mit einer Zweigstelle vertreten und haben in diesen Jahren viel bewegt.
Ihre Arbeit hat maßgeblich mit dazu beigetragen, unsere Flughundpopulation zu stärken, aber auch im Bereich Wiederaufforstung und endemische Pflanzen gäbe es eine ganze Menge Aktivitäten aufzuzählen, Rodrigues Besuchern am ehesten bekannt dürfte das kleine Naturreservat in Grande Montagne sein mit seinem angeschlossenen Info-Zentrum.
Auch wir wollen zu diesem Ereignis alles Gute wünschen und u
ns für die bislang geleistete Arbeit bedanken! -

From the brochure of Grande Montagne Nature Reserve

Today, the Mauritius Wildlife Foundation celebrated its birthday with an exhibition in Rodrigues, for 15 years now they have been represented on our island with a branch office, and during these years, one can say, they have really made a difference. Their work has significantly contributed to strengthening our bat population, but there have also been other notable activities and efforts connected to reforestation and the protection of endemic and endangered species. As to plants tourists may know best the small nature reserve at Grande Montagne with its associated information center.
We too want to wish all the best for this event and future activities, but we also want to express once more how grateful we are for all the good work done so far!

Thank you and keep up the good work!

Sonntag, 6. November 2011

Gute Nachrichten...Good News...




Ohne viele Worte, hier ein paar neue Aufnahmen unter Wasser von Benoit de Baize...Und zum ersten Mal hat er mir auch mal Meeresschildkröten geschickt. Um Rodrigues herum, können sie oft gesichtet werden, doch haben sie über einen langen Zeitraum hier nicht mehr ihre Eier abgelegt. Und es gibt gute Nachrichten: schon zum 2. Mal hintereinander konnten an mindestens einem Strand Anzeichen für wiederkommende Meeresschildkröten gesichtet werden...-

Without many words...just the latest diving pics sent to me by Benoit de Baize...And for the first time including sea turtles which can be seen frequently around Rodrigues. In former times they were common here, coming to the beaches to lay their eggs. This had stopped for quite some time already, but during the last two seasons some egg laying activity at least at one beach has been observed.That is great news!


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- Rodrigues....Peaceful Impressions Under Water.../09.02.2011
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AuchTintenfische tun's...Sex under water...Un amour pas comme les autres/01.02.2010
- Tauchen nach Anja/20.11.2009

Samstag, 5. November 2011

Im Dienste der Gesundheit....Bad news for people who smoke...


Das muss wohl vor dem 5. November gewesen sein, denn seither kosten Zigaretten mehr. Wer als Raucher am 5. November wie gewöhnlich Zigaretten kaufen wollte, wurde gleich am Tag nach der Budget Speech Ankündigung mit 15 % mehr zur Kasse gebeten...-

Just in case the pic above was taken in Mauritius, it must have been before November 5, as since then cigarettes once more saw a tax increase. So bad surprise for people who smoke, this time 15 % have been added, and the local shops seemed to be too delighted to charge you immediately with the new price the day after the news were announced during the Budget Speech, although their stocks had certainly been purchased before...

Source:
-Public Health: Increase in price of cigarettes and alcoholic beverages/Mauritius Blog 04.11.2011

Donnerstag, 3. November 2011

Feuer auf La Réunion...Fires on Reunion Island


Auf unserer zu Frankreich gehörenden Nachbarinsel La Réunion im Indischen Ozean hat ein Grossfeuer bei Maïdo, das am 25. Oktober an mehreren Stellen gleichzeitig ausbrach, rund 27 Quadratkilometer Land in einem einzigartigen Nationalpark verwüstet. Der Nationalpark von La Réunion ist ein Aushängeschild des natürlichen Reichtums der Insel. Der Park beinhaltet die Talkessel, Hochebenen und den aktiven Vulkan Piton de la Fournaise.

Photo:
Richard Bouhet/AFP


820 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, um die Flammen in den Griff zu bekommen. Zudem seien zwei Löschflugzeuge entsandt worden, die pro Flug bis zu 12'000 Liter Wasser abwerfen können. Nach Angaben der örtlichen Behörden loderte das Feuer im rund 1058 Quadratkilometer grossen Herzen des Nationalparks, das seit 2010 auf der Weltnaturerbeliste der UNESCO steht.

Fireman fighting against the fires at Maïdo. More than 700 Ha were already burned at that time last week
Photo source

Frankreichs Umweltministerin Nathalie Kosciusko-Morizet bezeichnete den Brand als Öko-Katastrophe. Als Ursache gilt Brandstiftung. Bereits vor einem Jahr gab es in der gleichen Region ein Feuer, ebenfalls als Folge von Brandstiftung. -

Firemen working at the Cirque de Mafate on the French overseas island of La Reunion
Photo: Richard Bouhet/AFP


Wildfire threatens Reunion Island national park

SAINT-DENIS, Réunion — French authorities sent reinforcements Monday to battle a wildfire raging through the national park of Reunion Island, a unique ecosystem designated a World Heritage Site.

A total of 171 firefighters were to arrive on the French overseas territory in the southwestern Indian Ocean, local prefect Michel Lalande said, bringing to 400 the number of French reinforcements sent to help battle the blaze.

The fire erupted on October 25 in La Reunion National Park and according to local officials has already affected more than 2,600 hectares (6,400 acres) of land.

The park, which covers more than 100,000 hectares or 40 percent of Reunion, was last year granted World Heritage Site status by UN cultural agency UNESCO, which praised its "variety of rugged terrain and impressive escarpments, forested gorges and basins creating a visually striking landscape".

UNESCO raised concerns about the fire in a statement last week, saying it was "the worst the area has seen in 20 years."

"Key areas of endemic plants seem to be seriously affected as well as other key micro-habitats for biodiversity. Among wildlife, several rare species are under threat," UNESCO said.

French environmentalists have accused authorities of reacting too slowly to the fires.

The French Green Party on Sunday denounced "the drastically inadequate response" by state and local authorities to the fire, which it called "a true national catastrophe".

Sources:
- Okokatastrophe: Feuer auf Tropeninsel La Réunion/SF 01.11.2011
-
Wildfire threatens Reunion Island national park/ google news 01.11.2011
-
Reunion Island devastated by worst forest fires seen in 20 years/The Extinction Protocol 01.11.2011
- Reunion Island in Fire/Vladan Seget blog End of October 2011
-
Plus de 2500 hectares brûlés sur l'île de la Réunion/ tsr info 30.10.2011
- La Reunion sous les flames/Le Post 30.10.2011
-
La Réunion : Incendie au Maïdo - Guéant envoie 2 bombardiers Dash/Le Post 31.10.2011 - Incendie à la Réunion : 43 personnes évacuées/Video on youtube & another video here
- more Photos of the fire here

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French Island wins World Heritage Status/02.08.2010 see also article in French