Heute früh bekam ich eine SMS, Michael Jackson sei gestern gestorben. Mit 50 gerade mal nur 2 Jahre älter als ich - und obwohl ich weder zu seinen kreischenden Fans gehörte und ich noch nicht einmal ein Album von ihm besaß, werde ich dennoch nicht die Gänsehaut vergessen, die ich hatte, als ich ihn zum ersten Mal hörte, ich war 11 und er 13 und er sang Ben, ein Lied zu einem Film, in dem es eigentlich um eine persönlichkeitsgespaltene Ratte ging.Den Film habe ich mir nie gegeben, aber das Lied habe ich geliebt. Seine Musik, ob mit den Jackson Five oder alleine, sein Weg zur Popikone sowie die Skandale um seine Person, gehörten irgendwie zu meinem Leben, meiner Kindheit, meinem eigenen Älterwerden. Auf Feten wurde immer auch mal zu seiner Musik getanzt, später taten das die Kids, mit denen ich arbeitete, selbst die 5jährigen imitierten ihn, wann immer sich eine Gelegenheit bot...So, und nun habe ich endlich einen Clip gefunden, der zu funktionieren scheint...Und während ich das Internet absuche nach dem Ben-Clip, finde ich einen Nachruf auf Farrah Fawcett, die nur einen Tag vor Michael Jackson ihrer Analkrebserkrankung erlag , gegen die sie so vehement gekämpft hat.
Farrah Fawcetts Tod berührt mich tief, denn ich habe diese Schauspielerin einfach nur geliebt für ihre Arbeit in dem Film "Das Brennende Bett"(1984). Sie hat mit diesem auf einem authentischen Fall basierenden Film ganz entscheidend mit dazu beigetragen, dass die öffentliche Sicht auf Frauen, die Opfer von Mißhandlung in der Ehe werden, sich nicht nur langsam veränderte, sondern sich auch in Gesetzen niederschlug. Während meiner Zeit als Diplompädagogin im Ersten Berliner Frauenhaus habe ich den Film bestimmt hundertmal eingesetzt, in Workshops und auf öffentlichen Veranstaltungen, aber vor allen Dingen um mit den Bewohnerinnen über ihre persönliche Mißhandlungserfahrung ins Gespräch zu kommen. Es waren Abende voller Intensität und geteilter Gefühle, jede Frau erkannte sich in Farrah Fawcetts Verkörperung einer geschlagenen Frau wider, die beschriebenen sozialen Hürden, um sich aus einer solch zerstörerischen Beziehung zu befreien, waren von fast allen selbst erfahren. Ohnmacht und Ausweglosigkeit, die im Fall von der im Film dargestellten Francine Hughes 1977 dazu führten, nach 13 Jahren Ehe den Mißhandler in Flammen zu setzen als dieser schlief...Farrah Fawcett selbst kannte die verstörenden Momente von erfahrener Gewalt und sich anschließender Versöhnung, ihr Engagement auch noch viele Jahre nach dem Film in Fragen der Gewalt gegen Frauen werden mir wohl mehr im Gedächtnis bleiben als ihre Auftritte als einer von Charly's Engeln....Und nun schließ ich hier einfach mit ein paar Zeilen aus dem Lied Ben:
You’re always running here and there
You feel you’re not wanted anywhere
If you ever look behind
And don’t like what you find
There’s something you should know
You’ve got a place to go...
Farewell to both of you, RIP Farrah Fawcett, RIP Michael Jackson...
- Sorry, no translation here. But later I will summarize my posting as a comment.-
















