Freitag, 31. Oktober 2008

Aus den Tropen zurück gleich in den Schweizer Schnee....Retour en Suisse....

Konzentriert, fleißig und immer mit behenden Fingern über die Mac-Tastatur...
Concentrée, laboureuse et toujours avec des doigts volants sur le clavier de son Mac...Ja, so kennen wir sie hier - Karine Hugo aus der Schweiz hat hier in der Bücherei wohl die meiste Zeit ihres Aufenthalts auf Rodrigues verbracht, zusammen mit ihrem Laptop und den vielen Gedanken zu ihrem Thema für ihre Ethnologie-Diplomarbeit, die u.a. die Thematik der Teenagermütter auf unserer Insel behandeln wird....Oui, c'est ainsi que nous la connaissons - ici à la librairie de Port Mathurin, Karine a surtout passé la plupart de temps de son séjour à Rodrigues, bien entendu.. ensemble avec son ordinateur et des milliers de pensées sur son sujet de sa thèse en éthnologie qui va se dérouler autour de la significance du phènomène des filles mères sur notre île...

Natürlich hoffen wir, bald von ihr zu hören, sie vielleicht auch wiederzusehen zusammen mit ihrer fertigen Diplomarbeit, auf die wir schon sehr gespannt sind.... -

Biensûr, nous espérons fortement d'entende des nouvelles d'elle ou de la revoir - ensemble avec sa thèse finalisée qui nous intérèsse beaucoup...

Photo : Octobre 30, 2008 - Wintereinbruch in der Schweiz/Hannes Thalmann

Mittwoch, 29. Oktober 2008

Divali - Fest der Lichter...Festival of lights ...in Rodrigues

"Morgen gibt es auf MAURITIUS das Hindu-Fest "DIVALI". Auf RODRIGUES sind zwar, wie ich las, 97% der Bevölkerung katholisch, aber vielleicht wird ja trotzdem mit gefeiert auf der Insel. Man nimmt doch jede Chance zu feiern gerne wahr, wenn es sich ergibt. Und Simba (rotbraunes Fell, das in der Sonne leuchtet) würde sich bestimmt auch freuen, wenn Du fröhlich bist...

In diesem Sinne viel Spaß Dir, liebe @ Birgit (die Dame vonne Insel) und Deinem Dirk sowie Deinen Schülern und sonstigen von Dir wohl Gelittenen auf der Insel! :-))" ...

Dies stand gestern zu meiner großen Überraschung in einem meiner Lieblingsblogs, und das obwohl ich doch gerade dabei war, etwas zu Divali zu vorzubereiten....

Also, deshalb und nur deshalb...)) habe ich mich heute abend auf die Suche nach Lichtern begeben...Hier einige Fotos...Untertitel kommen später...3 meinerSchüler haben sich bereits über die Grüße gefreut...!

Divali in Rodrigues - not completely impossible, as you can find out here, captions later...

Dienstag, 28. Oktober 2008

Divali - Fest der Lichter...Festival of lights

Heute am 28.10.2008, ist offizieller Feiertag in Mauritius. Hindus auf der ganzen Welt begehen Divali, das Fest der Lichter; es ist eines der wichtigsten hinduistischen Feste, vergleichbar in der Bedeutung mit Weihnachten in der christlichen Welt. Das Fest der Lichter wird jedes Jahr Ende Oktober oder zu Beginn des Novembers gefeiert zu Neumond. Es symbolisiert Erneuerung und den Sieg des Guten über das Böse.

Da in Rodrigues nur sehr wenige Hindus leben, verglichen mit unserer Schwesterninsel, die einen Hinduanteil von ca. 60% aufweist bei rund 1.3 Mio. Einwohnern, erleben wir hier bei einem Anteil von 97% Katholiken sehr viel weniger von den Bräuchen dieses Fests, das auf auf den Tag zurückgeht, an dem Gott Rama mit seiner Frau Sita und seinem Bruder Lakshmana nach 14-jährigem Exil im Dschungel in seine Hauptstadt Ayodhya zurückkehrte. Da es dunkel war, entzündeten die Menschen Öllampen entlang seines Wegs.

Traditionelle aus Ton gefertigte Öllampen gehören nach wie vor zu diesem Tag, so werden in Mauritius jährlich noch von einem Töpfer um die 100 000 per Hand gefertigt. Doch wer um diese Zeit in Mauritius ist, wird ganze Straßenzüge mit Lichterketten geschmückter Häuser erleben, die natürlich in den Tagen zuvor auf Hochglanz geputzt und manchmal auch frisch gestrichen wurden. Es gibt neue Kleidung und selbstgemachtes traditionelles Gebäck, das an Freunde, Verwandte und Nachbarn verteilt wird.

Aber es sind die Lichter, die den Reiz dieses Fests ausmachen, und selbst, wenn wir nicht aktiv hier mitfeiern, so werden zumindest doch auch einige Lichter brennen...Today Divali , the Festival of Lights, will be celebrated in the hinduistic world and so in Mauritius as with 60 % Hindus in the population, it is considered here too as the most important festival of the year, comparable to Christmas in the Christian world. Unfortunately here in Rodrigues we will not experience so many of the beautiful customs (sharing of sweets, illuminated houses...), as there are only a few Hindus or Tamul living on our island, which is populated by a vast majority of 97% Catholics.

The festival is celebrated every year at the end of October or beginning of November, depending on the rise of the new moon. It is about renewal and the victory of good over the evil within the human being ; it goes back to the homecoming of King Rama of Ayodhya after a 14-year exile in the forest, after he defeated the evil Ravana. The people of Ayodhya, the capital of his kingdom, welcomed Rama in the night by lighting rows (avali) of lamps (deepa), thus its' name Deepavali , which is still the common name in the South of India where celebrations started already yesterday. Please find more information and photos of Divali in Mauritius on the wonderful website Mysterra of Fabrice Bettex, a photographer who has a constant link in our list for his extraordinary beautiful Rodrigues photos and reportage which you can find there in French too.

The first photo belongs to my favourite Divali pics which I have found last year on the Internet, unfortunately I haven't been able to retrace the source...I hope the photographer will not mind sharing it here...Photo 2 belongs to the sweet cake link which is in English, and Photo 3 & 4 are of Fabrice Bettex who is a treasure when it comes to photos of Rodrigues...with a lot more to discover...


We too wish everybody a very happy Divali!

Einen Monat ohne Simba...- Between 2 moons....

Am heutigen Divalitag möchten wir kurz an Simba erinnern, die genau vor 4 Wochen am 30.09.2008 von uns ging, mit 5 einhalb Jahren viel zu früh, und da gesund, völlig überraschend. Es war wie heute um Neumond, am 1. Oktober feierte die moslemische Gemeinde ihr Eid-al-Fitr, das Ende ihres Fastenmonats Ramadan.

Simba war nicht nur der schnellste Hund von Port Mathurin und effektive Bienenfängerin mit einzigartiger Technik, Simba war wohl der einzige Hund mit eigenem Blog, auf ihre Art hat auch sie dazu beigetragen, dass Rodrigues in der Welt etwas bekannter wurde.
Ihren Blog führen wir weiter, sie fehlt uns und wir werden sie und ihr rot-braunes Fell, das in der Sonne leuchtet, nie vergessen. -

On todays' Divali Festival, we would like to go back one month to Simba who left us and this world much too early. She was just 5 and a half years old, in good health, so her death took us completely by surprise. As now it was around new moon, on October1 the muslim community celebrated their Eid-al-Fitr, the end of Ramadan.

Simba was not only the fastest dog in Port Mathurin and most effective when catching bees, Simba was probably the only dog in the world with her own blog, a special contribution to the world of animals, in which she too brought our tiny, remote island of Rodrigues in the Indian Ocean to the world.
We continue with her blog, we miss her and we won't forget her and her beautiful red-brown fur that shined in the sun...

Samstag, 25. Oktober 2008

Summertime...

Heute nacht, am 26.10.2008, um genau 2.00 reiht sich auch Mauritius ein in die Gruppe der Länder, die ihre Uhren um eine Stunde verstellen. Werden in Deutschland heute die Uhren wieder zurückgestellt, so läuft es anders herum bei uns auf der Insel, denn wir auf Rodrigues machen natürlich mit bei dem Versuch, wieviel an Energie durch die Umstellung auf die Tageslicht verlängernde Zeit eingespart werden kann. Dies ist der eigentliche Hintergrund der Maßnahme, deren Entscheidung auf der Höhe des Erdölweltmarktpreises im Juni getroffen wurde. Berechnungen zufolge seien u.a. bis zu 15 Megawatt in den abendlichen Verbrauchsstoßzeiten einzusparen bei gleichzeitiger Reduzierung von Kohlendioxydemissionen, was mit rund 25 000 t Brennstoff weniger zu Buche schlagen soll.
Sollten sich die Vorhersagen bestätigen, kann es sein, dass Mauritius die Sommerzeit zu einer festen Einrichtung macht. 1982 liefen die mauritischen Uhren bereits einmal anders, doch damals setzte sich die Sommerzeit nicht durch, wohl aus Mangel einer fundierten Kampagne, die verschiedenen Bevölkerungsgruppen waren damals nicht zu erwärmen. Auch heute gibt es Zweifel, doch eingebunden in das Konzept aus Mauritius ein Land zu machen, das sich weitgehend auf natürliche Energiequellen verlässt, sieht es diesmal so aus, als könne die Sommerzeit sich auch längerfristig durchsetzen. Nächstes Jahr um diese Zeit werden wir es wissen!

Please find here and here articles in English about the reintroduction of the daytime saving summertime in Mauritius scheduled from October 26 to March 29 next year. Almost all information given above in German you will find here too.

Der Zeitunterschied zu Berlin ab heute bis zum 29. März 2009 wird nun 4 Stunden betragen anstelle von 2 Stunden während der deutschen Sommerzeit. Ist es morgen in Berlin 16.15 am Nachmittag, wird es bei uns oder in Port Louis, der Hauptstadt Mauritius, schon 20.15 sein.

So, und hier der Link für alle (auch für Kepi in Texas oder UlliJ in Düren), die sowieso lieber nachschauen wie spät es irgendwo ist, ohne viel nachzurechnen...

For all who would like to get a little hand (also for Kepi in Texas or UlliJ in Düren) when checking for the difference between time zones here a helpful link, please note that Rodriguan time means Mauritian Port Louis time, as this is the capital of Mauritius.

Und hier noch ein Artikel (frz.) zu Rodrigues und der Sommerzeit aus dem Express, worin thematisiert wird, das bei uns die Sonne bereits eine halbe Stunde früher aufgeht als in Mauritius, wir die Sommerzeit sozusagen sowieso schon haben.

And here an article in French about Rodrigues and the summertime which is about the fact that actually in Rodrigues we already live the daysaving time as the sun rises half an hour earlier compared to Mauritius.

World Food Day in Rodrigues

The Commission for Agriculture invited on October 16 & 17 for a second time to the World Food Day Fair, a very popular event since last year which nobody wanted to miss......as several tombolas took place where pigs or cattle could be won for a tiny sum of Rs 10 invested in a ticket...So first pigs on their way...This bull was neither on sale nor a price, just showing off a bit how beautiful a bull can be in Rodrigues...And here the plants...this was a stunner already last year and prooved to be another one this year, for very little money one could purchase plants, ranging from banana or even letchie trees to the more handy endemic plants as e.g. 'Bois de Fer, probably everyone went home with some plants in his arms...But where is the food you might ask yourself...Here it comes...traditional and yummie as always, several stalls offered nice varieties of local food...

More pics you will find here in the album called Days in October- Oktobertage in Rodrigues/engl. & germ.

Photo credits: James Castel/RRA (3,4,5)

Autonomy celebration 2008

Zwischen Segatanz...- Between Sega dance...Und obligatorischer Parade....-
And the never missing parade ...
...war diese Autonomiefeier am 12.10.2008 ein großes Ereignis, das Stadion in Camp du Roi war voll, die Menschen guter Dinge, die Reden der Politiker nicht allzu lang..., zum ersten Mal dabei der neue von Mauritius eingesetzte Minister für Rodrigues, James David Burty, rechts neben Chefkommissar Johnson Roussety.... -
...was this year's edition of the Autonomy Celebration party on October 12 a big event, the stadium in Camp du Roi was crowded, the visitors in really good mood, the speeches of the officials not too long..., for the first time here as newly appointed Minister for Rodrigues: James David Burty, beside Chief Commissioner Johnson Roussety(left)....
...und das Wetter, ja das war einfach traumhaft!
...and the weather, yes, that was just marvellous!

Photo credits: James Castel/RRA, some more pics will be added in the album:Some days in October - Oktobertage...

Sonntag, 12. Oktober 2008

Voyage A Rodrigues....J.M.G. Le Clézio - der Spurensucher...

"Ich betrachte mich (selber) als jemand im Exil, denn meine Familie ist ganz und gar mauritisch. Seit Generationen pflegen wir die mauritische Folklore, Küche, Kultur und mauritischen Legenden. Das ist eine sehr durchmischte Kultur, in der sich Indien, Afrika und Europa begegnen."

" Die französische Sprache ist vielleicht meine einzige , wirkliche Heimat."

Jean-Marie Gustave Le Clézio, im Gespräch mit Tirthankar Chanda

Wer ist dieser Mann, der für viele Literaturkritiker überraschend am 09.10. 2008 den Literaturnobelpreis zugesprochen bekam?

Marcel Reich-Ranicki hat ihn noch nicht gelesen, Frau Löffler hält ihn eher für langweilig, eine "bizarre Wahl", die Franzosen hatten ihn da schon eher als Anwärter auf den hochdotierten begehrten Preis gesehen und uneingeschränkt enthusiastisch wird diese Wahl von Mauritius kommentiert. Hier kennt man sein Werk, hier kennt man seine Geschichte oder zumindest einen Teil seiner Geschichte, hier begrüßt man ihn jedes Mal freudig, sobald er das Land seiner Vorväter besucht, das Land, dessen Staatsbürgerschaft er besitzt zusätzlich zu seiner französischen und deren Nationalbibliothek demnächst nach ihm umbenannt wird.

Doch selbst hier fand man in den Tagen direkt nach der Bekanntgabe nur wenig zu Le Clézios Beziehung zu Rodrigues, obwohl es mit 'Voyage à Rodrigues' immerhin ein Buch in dem Gesamtwerk des Autors gibt, das diese kleine Insel sogar im Titel heraushebt und damit hoffentlich nun auch einem größeren Publikum näher gebracht wird.

Le Clézio ist ein rastlos Reisender, der eher an Erinnerungen als an einem Zuhause hänge. Viele Erinnerungen hat er zu Büchern gemacht.

Sohn eines englischen Tropenarztes und einer französischen Mutter wird er am 13.April 1940 in Nizza geboren. Die Familie des Vaters stammt ursprünglich aus der Bretagne, ist im ausgehenden 18. Jahrhunderts nach Mauritius ausgewandert. Den Vater, der im Dienst der britischen Regierung in Nigeria und auch in Kamerun arbeitet, lernt Le Clézio erst im Alter von 7 Jahren kennen, als die Mutter dem Vater nachfolgt. Die Beschäftigung mit dem Vater (L'Africain) sowie die Pfade seiner Vorfahren prägt einen Teil seines Werks und hat ihn in den 80er Jahren nach Mauritius gebracht, wo er die Spuren seines schatzsuchenden Großvaters Léon aufnimmt, was ihn in der Folge auch nach Rodrigues an die Anse Aux Anglais führt, erzählt in seinen Romanen Le Chercheur d'Or (Goldsucher) und Voyage à Rodrigues . Andere Werke wie Quarantaine und Sirandane entstehen hier, aber auch im jüngsten Werk des Autoren, Ritoumelle de Faim, gibt es Bezugspunkte zu Mauritius, dem Land, dem er seinen Nobelpreis widmet.

Zum Weiterlesen/More:

- Interview mit Tirthankar Chanda/engl.

- Büchertreff : Autorenportrait von Alix/dt.

- Zum Stammbaum der LeClézios und Eureka, dem Anwesen der
LeClézios und, heute als Museum, historischer Spiegel eines kolonialen Mauritius, engl. und franz.