Freitag, 7. August 2009

Café Marron - " The little coffee plant that wouldn't die..."

So kommen Steine ins Rollen..., ein zugeschickter Artikel der Wissenschaftsjournalistin Monika Seynsche über Café Marron in der Dresdner Tagespresse (Danke, Martin!!!), ein kurzes Stolpern bei dem Namen Douglous Adams (wer feiert nicht am 25. Mai den Internationalen Handtuchtag ?), dann die Suche nach einem englischsprachigen Artikel um dem zeitaufwändigen Übersetzen zu entgehen, der Fund des unten abgedruckten Texts und des Radiobeitrags.... Manchmal bekommt man wirklich den Eindruck, dass sich Rodrigues mitten im Zentrum allen Geschehens befindet...Aber nun erstmal zum Café Marron....-

That's the way it happens..., an article about our famous Café Marron sent by a friend from Dresden who found it a couple of days ago in his local newspaper(Thanks Martin!!!), a swift stumbling over the name Douglous Adams (who does not celebrate Towel Day on May 25 ?), then my digging for an article in English just to circumnavigate time consuming translations, then the hit with the article from 2006, and in addition even an audio programme in English...For a couple of hours I got the impression of Rodrigues being the hub of the world.... But now, let's start with our Café Marron...

Als der britische Schriftsteller Douglas Adams sich vor über 20 Jahren auf die Suche nach den Letzten ihrer Art machte, stieß er auf einer kleinen Insel bei Mauritius auf einen einsamen Baum. Einen sehr einsamen Baum - den letzten Café-Marron-Baum der Welt. Zum Schutz vor Ziegen und Räubern fristete er hinter vier Reihen Stacheldraht versteckt ein trauriges Dasein. Doch dieser einsame Baum hat eine Zukunft.

Die Geschichte beginnt Anfang der 80er Jahre in einem Klassenraum auf Rodrigues - einer kleinen Insel bei Mauritius, mitten im Indischen Ozean. Ein Lehrer schickt seine Schüler hinaus, um Pflanzen zu sammeln und zu bestimmen.

"Einer der Schüler brachte einen Zweig mit, der keiner einzigen Pflanze ähnlich sah, die in den aktuellen Bestimmungsbüchern der Insel vorkam." Dafür hatte der Zweig verblüffende Ähnlichkeit mit einer 200 Jahre alten Zeichnung, erzählt Carlos Magdalena vom Botanischen Garten in London. Einer Pflanze, die schon seit Jahrzehnten als ausgestorben galt. Anfang des 19. Jahrhunderts war die kleine Kaffeeart einem britischen Naturforscher aufgefallen. Er zeichnete sie und brachte einige Pflanzen nach London."Sie schickten uns eine Probe, und da wir hier in Kew Gardens noch ein getrocknetes Exemplar von der damaligen Reise hatten, konnten wir bestätigen, dass es sich um Ramosmania rodriguesii handelte, dass die Art also doch noch lebte."

Es begann eine fieberhafte Suche. Aber vergeblich: Der Baum, den der kleine Junge entdeckt hatte, blieb der einzige Café-Marron-Baum der Welt.

"Die Inselbewohner wurden verrückt nach der Pflanze. Sie behaupteten, der Café Marron helfe gegen so gut wie jede Krankheit. Deshalb rückten sie ihm immer wieder zu Leibe und schnitten Äste ab."

Zum Schutz des Café Marrons wurde ein Zaun errichtet, dann noch einer und noch einer. Am Ende waren es vier Zäune und ein Wächter. Das alles half nichts. Als letzte Rettung schickten Naturschützer einige Ableger von Rodrigues nach London. Einer von ihnen überlebte. Damit gab es einen lebenden Café-Marron-Baum auf Rodrigues und einen in Kew Gardens in London. Beide blühten ohne Unterlass, aber keine brachte auch nur einen einzigen Samen hervor.

Sie wurden "die lebenden Toten" genannt, erinnert sich Carlos Magdalena. Zwei Klone, die leben, aber sich nicht fortpflanzen. 20 Jahre lang ging das so. Viele neue Klone kamen dazu, aber sie alle stammten von ein und derselben Pflanze. Bis zum Jahr 2003. Carlos Magdalena arbeitete damals als Student in Kew Gardens und fing aus lauter Verzweiflung an, die Klone im Gewächshaus zu verteilen. Einige stellte er in kühle Ecken, andere mitten in die Sonne oder auf die Heizung. Dann plötzlich fingen die Pflanzen auf der Heizung an, sich zu verändern.

"Ich konnte beobachten, dass der Blütenstempel länger wurde."

Er versuchte die Pflanzen zu bestäuben und brachte Pollen von den ursprünglichen auf die veränderten Blüten. Mit Erfolg: Plötzlich entstanden aus einigen Blüten Früchte.

"Ich vermute, dass die männlichen Blüten weibliche Anlagen haben, deren Entwicklung sie normalerweise hemmen. Sie blühen zwei bis drei Wochen. Wenn man die Pflanze aber überhitzt, bilden sie am Ende der Blütezeit ihre weiblichen Anlagen aus. Dadurch bekommt man männliche und weibliche Blüten, und die Pflanze kann sich selbst bestäuben."

Mittlerweilen hat Carlos Magdalena den Trick so oft angewandt, dass in seinem Gewächshaus in Kew Gardens unzählige Nachkommen des Café-Marron-Baums wachsen.

"Wir haben ein unglaubliches Glück gehabt, dass der letzte überlebende Café-Marron-Baum männlich war. Denn die männlichen Blüten können Sie zwingen, weiblich zu werden. Andersrum ist das unmöglich: Die weiblichen Blüten geben keinen Pollen ab, sodass wir nie eine Frucht hätten erzeugen können."

Die ersten in Kew Gardens gezeugten Nachkommen hat Carlos Magdalena schon nach Rodrigues gebracht - damit der ehemals letzte Café-Marron-Baum der Welt wieder Gesellschaft bekommt.

This is Douglous Adams, he hitchhiked not only to the galaxy, he was really in Rodrigues ....Read how he and our little wild coffee plant that almost disappeared got to know each other....

This is the story of a wild coffee plant that disappeared. Almost.

Called "cafe marron," it lived on one island, Rodrigues, in the middle of the Indian Ocean in what is now part of Mauritius. As plants go, it was nothing special. Its leaves were green, its height average (about 5 or 6 feet), its flower white, its existence ignorable.

In 1877, a European visitor, passing through Rodrigues, made a drawing of it and that is the only image we had of this plant, because after that, goats and pigs began to multiply on Rodrigues, and the plant began to disappear. By mid-century, it was presumed to be extinct.

Then in 1979, a biology teacher on Rodrigues handed out copies of that 1877 drawing to a group of 12-year-olds, and one of the boys raised his hand and said, "Please, sir, I've got one near my house."

The teacher was dubious, but he took a sample branch, sent it to the Royal Botanical Gardens in Kew, in London, where it was identified. It was wild coffee. In fact, it was the last wild Rodriguan coffee plant in the world.

A few years later, Douglas Adams, author of The Hitchhiker's Guide to the Galaxy, happened to visit Rodrigues in search of a disappearing wild parrot (little islands are not kind to rare creatures), and he was taken to see the plant. Here is what he saw:

"The plant was standing by the side of the road, right by the traffic and in considerable danger because any plant in Rodrigues is considered fair game for firewood. So they put a fence round it to stop it from being cut down. Immediately they did this, however, people started thinking 'Aha, this is a special plant,' and they climbed over the fence and started to take off little branches and leaves and pieces of bark. Because the tree was obviously special, everybody wanted a piece of it and started to ascribe remarkable properties to it -- it would cure hangovers and gonorrhea. ...

"The first fence was soon rendered useless and a barbed wire fence was put around that. Then another barbed wire fence had to be put around the first barbed wire fence, and then a third barbed wire fence had to be put around the second till the whole compound covered a half acre. Then a guard was installed to watch the plant as well."

I happened on Adams' description while reading his book, written with Mark Carwardine, Last Chance to See. Wondering how the story ended, I began making calls, found a botanist,

Wendy Strahm (who agreed to meet me at the 30th Street Railroad Station in Philadelphia for an hour), Margaret Ramsay, a plant specialist from Kew (who agreed to spend an afternoon off at our London studio so that she could take her husband for a birthday dinner in the West End) and Richard Payendee, a conservation worker on Rodrigues (who dutifully took my far-too-many international phone calls) and pieced together the rest of the story, which, very briefly, involves:

- an international rescue mission that rushed two fragile bits of plant to London.

- a 20-plus-year attempt by some of the most sophisticated botanists in the world to get this plant to create a seed so it could have a future.

- a daring experiment in 2003 that produced a breakthrough.

- and, most important, and most dramatically, an unanticipated, unexplainable and utterly mysterious conclusion.

(Well, you should listen to the story. It will make you smile.)

Related articles and sources:
- Monika Seynsche/ Kaffee mit Todessehnsucht (dt.), auch als Radiobeitrag
- Café Marron/wikipedia (engl.) - Erwähnung auch hier...( Hallo Christine, so findet man sich...!!!) - Kew Gardens/In vitro propagation of Café Marron (engl.) and Ramosmania Rodriguesii
- The little coffee plant that wouldn't die/March 28 2006,
-
Audio story here
- Towel Day (dt./engl.)
- Douglous Adams/Mark Carwardine "Last Chance To See" (More coming soon!)

Photo credits: Monika Seynsche (1), Tim Waters(6), Dennis Landenborgues (5), Royal Botanical Garden/Kew(2, 4), photo D.Adams (Internet)

3 Kommentare:

Ulli J hat gesagt…

Was für eine tolle Geschichte!
Ulli

myramir hat gesagt…

C'est très interessant et très joli, j'avais reçu du café marron, il y a des années, mais il était terriblement amer !

GiselaH hat gesagt…

Liebe Birgit,

diese Geschichte ist sogar in unserer Regionalpresse veröffentlicht worden - mit einem ziemlich großen Artikel.
Ich musste sofort an Dich denken und daran, wieviel interessantes Du uns schon über deine schöne Insel erzählt hast.
Der Zeitungsartikel war auch Anstoß dafür, endlich wieder einmal in Deinem Blog vorbeizuschauen.

viele Grüße GiselaH