Donnerstag, 2. Februar 2012

Odette Ernest-Dias - Eine musikalische Begegnung in Rodrigues


Odette Ernest-Dias

Es gibt Tage, die sind voll von Überraschungen, Dienstag, der letzte Tag im Januar, war solch ein Tag. Erst der unerwartete Besuch des Kreuzfahrtwohnschiffs The World, und dann nachmittags, als ich eigentlich auf meinem Weg nach Hause war, ein unerwartetes Konzert mit Odette Ernest-Dias, der bekannten in Brasilien lebenden Professorin, Musikwissenschaftlerin und Konzertflötistin, Querflöte spielt sie um genau zu sein. Begleitet von ihrem Sohn Jaime und einem einheimischen Gitarristen. In die Wege geleitet wurde diese künstlerische Begegnung auf unserer Insel von Marcel Poinen, der ebenfalls zugegen war und zwischendurch eine kreolische Gesangseinlage darbot, musikalisch unterstützt von allen.-

There are days full of surprises, Tuesday, the last day in January, was such a day. First the unexpected visit of the cruising vessel "The World", and then in the afternoon when I actually was on my way home, I heard unexpected, beautiful tunes coming from the Catholic Church in Port Mathurin and performed by Odette Ernest Dias, the well-known professor, music researcher and concert flautist from Rio.She was accompanied by her son, Jaime, and a local guitarist. The artistic encounter, a true rarity on our island, was initiated by Marcel Poinen, a Mauritian artist who was also present and who himself offered a Creole singing performance, accompanied by them all.


After she left France and moved to Bresil in 1952 her career as solo flutist started

Odette, die Musikerin
"Geboren 1929 in Paris, studierte sie am National Conservatory of Music und erhielt den ersten Preis für Flöte im Jahr 1951. Im folgenden Jahr, ging sie nach Brasilien und wurde dort von dem berühmten brasilianischen Dirigenten Eleazar de Carvalho als Soloflötistin für das Brasilianische Symphonie Orchester unter Vertrag genommen, 1974 wurde sie auch Professor in der Abteilung für Kunst der Universität Brasilia.


In letzter Zeit hat sie sich der Erforschung der barocken Musik von Minas Gerais und der brasilianischen Musik des XIX Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts gewidmet. Sie hat heute eine der größten Sammlungen von Musik und Referenzen für alle Studenten und Forscher der brasilianischen Musik. Die Aufnahmen "Recital", "Brazilian Sarau" und "Geschichte der brasilianischen Flöte", enthalten einige der wichtigsten entdeckten Werke ihrer Forschung."(Quelle)


Odette, the musician
"Born 1929 in Paris, she studied at the National Conservatory of Music and was granted the First Prize of Flute in 1951. In the following year, she arrived in Brazil hired by the famous Brazilian conductor Eleazar de Carvalho to be the principal flute of the Brazilian Symphony Orchestra, becoming also Professor of the Department of Arts of the University of Brasilia in 1974.

Lately, she has dedicated herself to the research of the baroque music of Minas Gerais and the Brazilian music of the XIX century and early-20th century. She has today one of the largest collections of music and references for all the students and researchers of Brazilian music. In her recordings "Recital", "Brazilian Sarau" and "History of the Brazilian Flute", are some of the most important works discovered by her research." (source)


Odette Ernest Dias & Mauritius

Odette Ernest Dias Wurzeln liegen in Mauritius und ist Ursache für ihren derzeitigen Aufenthalt, Spurensuche auch über die Musik, die zu Begegnungen mit mauritischen Künstlern führt.

Ihr Vater, Louis Régis Eole Ernest, wurde 1892 in Mauritius geboren, auch er war Musiker und spielte Flöte und Klarinette . Ein "Weltenbummler", wie sie selbst sagt, der im Ersten Weltkrieg der britischen Armee beitrat. Er traf ihre Mutter, Marie Antoinette Keith, eine Elsässerin, in Paris, wo sie Englischunterricht gab. Wie ihre Patentante Odette Ernest, die 1893 in Mauritius geboren wurde und nach der in Mauritius Straßen benannt sind, wurde er während des 2. Weltkriegs als Teilnehmer der Französischen Résistance verhaftet und kam in ein Konzentrationslager. 

Die Suche nach den Ursprüngen ist mehr als sentimental, sagt Odette Ernest Dias. "Es geht mir darum, mich zu verstehen. Es ist ein Versuch des Selbst-Verständnis und auch eine Möglichkeit, mich zu überraschen". 

In Mauritius ist sie in Archiven auf der Suche nach der Geburtsurkunde ihrer Großmutter Agarithe Marcello (geboren in Port-Louis) und um mehr über ihren Vater herauszufinden, der in der "Cérnéen" schrieb.Sie möchte auch Orte besuchen, die nach ihrer Tante (Odette Ernest) benannt sind.  

Odette Ernest-Dias ist die Mutter von sechs Kindern, von denen fünf als professionelle Musiker unter dem Namen "Ernest Dias" auftreten.Auch ihre 17 Enkelkinder haben bereits eine musikalische Karriere begonnen. Odette Ernest-Dias  reizen andere Horizonte. "Der Wunsch zu wissen ist wichtiger als eine Wissenschaftlerin zu sein", sagt Odette.


Die international renommierte Flötistin und Lehrerin einer ganzen Generation von Musikern denkt, dass es heutzutage mehr Möglichkeiten braucht, Musik wirklich zu leben. Im Zeitalter von Internet, wo viele Dinge kopiert werden, sagt sie, müssen wir die Originalität der Musik für den Konzertsaal oder die Straße aufsparen. 

Odette Ernest befasst sich auch mit der Frage der Rassenmischung ("Métissage"), die, wie sie sagt, es möglich macht gegen Isolation zu kämpfen. Es geht darum, Unterschiede im anderen zu erkennen, Neugier an anderen zu haben. Musik als Medium, kann als Interesse an Menschen verstanden werden, kann Interesse an Menschen entwickeln. Der Klang und die Emotion, sagt Odette, als Wiedervereinigung durch die Musik.  

2009 traf sie den mauritischen Musiker Menwar in einem Theater in Rio. Sie liebt die künstlerische Präsenz der Musiker Mauritius bis hin, dass sie sich einen kulturellen Austausch zwischen Mauritius und Brasiliensich vorstellen kann. Für Odette Ernest ist Menwar eine Chance für Mauritius, die Horizonte eröffnet. Mauritier könnten die Kultur von Brasilien und umgekehrt kennenlernen.Mit ihrem aktuellen Album "Horizons" (Horizontes), sagte Odette: "Ich fand mein Tempo, eine Ruhe im Takt, die mir half, mich auf den Klang, auf das Tempo selbst, konzentrieren zu können. Ich habe viel aufgenommen, aber dieses Album war wie eine Konsolidierung des bisherigen. Sollte es ein nächstes Album geben, wird es eine Art Improvisation sein ... " 


Odette Ernest-Dias in Mauritius

Odette Ernest Dias roots are in Mauritius which is the main reason of her present stay, but it is also about tracing for musical clues, leading to encounters with Mauritian artists, "a quest", she says, "passing through the music."

Her father, Louis Régis Eole Ernest was born in 1892 in Mauritius, he was a musician and played the flute and clarinet. A "globetrotter" as she says herself, who joined the British Army in the First World War. He met her mother, Marie Antoinette Keith, an Alsatian, in Paris, where she was teaching English. Like her godmother, Odette Ernest, who was born in 1893 in Mauritius and whose name can be found on several streets in Mauritius, he was arrested during World war II as a participant in the French Resistance and taken to a concentration camp.

"Searching for origins is more than sentimental," Odette Ernest Dias says. "My goal is to understand myself. It is an attempt of self-understanding and also a way to surprise me." 

She is in Mauritius, looking through archives to search for the birth certificate of her grandmother Agarithe Marcello (born in Port-Louis) and to find out more about her father who wrote for the "Cérnéen".She also wants to visit places that are named after her aunt ( Odette Ernest).
Odette Ernest Dias is the mother of six children, five of whom are professional musicians performing under the name "Ernest Dias." Her 17 grandchildren too have already started a musical career. Odette Ernest is fascinated by other horizons. "The desire to know is more important than being a scientist", she says.

The internationally renowned flutist and teacher of an entire generation of musicians thinks that nowadays there is a need of more occasions to live music. In the age of Internet, where many things are copied, she says, we need to conserve the originality of music for the concert hall or for the street.


Odette Ernest also addresses the issue of miscegenation ("métissage") which, according to her, allows to fight against isolation. It is about the recognition of differences in the other, about being curious about the other. Music as a medium can develop an interest in humans. The sound and emotion, says Odette, as reunification through music.

In 2009 she met the Mauritian musician Menwar in a theater in Rio. She loves the artistic presence of the musicians from Mauritius, she can even think of a cultural exchange between Mauritius and Brasilien. For her Menwar represents an opportunity for Mauritius which opens horizons. Mauritians could get to know the culture of Brazil and vice versa.With her latest album "Horizons" (horizontes), Odette said: "I found my tempo, my pace, which helped me to concentrate and to focus on the sound itself. I've recorded a lot, but this album was like a consolidation. Should there be a next recording, it will be a kind of improvisation ... "


Hier eine kleine Kostprobe ihres Könnens
Duo Artmo interpreta Bach



Odette Ernest-Dias wird heute 83. - Today the impressive artist turns 83.

Feliz aniversário, Odette!


Sources:
- Some of her available disks here
- Odette Ernest-Dias on YouTube here

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