Montag, 10. März 2008

Und doch was zum Tag der Frau...

Samstag am 8. März lud die rodriguische Sektion von Mauritius Family Planning (MFPA) ein nach Malabar zu einer Veranstaltung, die dem Internationalen Tag der Frau gewidmet war. Vorträge zu den Themen - 'Ernährung und sichere Mutterschaft', 'Männer als Mittler des Wechsels- Wie kann Gewalt gegen Frauen beendet werden' sowie Frauen und HIV/AIDS standen auf dem Programm, das sich an Frauen und Männer gleichermaßen richtete.Es waren überwiegend Frauen und Jugendliche aus den verschiedenen villages gekommen, die auch sonst in den Frauen-und Jugendlichengruppen von MFPA aktiv sind.


Kampagnen zu Safer Sex und Aufklärung zu AIDS (siehe Foto) stehen seit ca. 2 Jahren auf der Tagesordnung, speziell seit man auch in Mauritius und Rodrigues nicht mehr am Problem vorbeischauen kann. Die Zahlen sind gestiegen und sehen im Verhältnis zu anderen Ländern sehr bescheiden aus, im Verhältnis zum Pro Kopf Anteil der Bevölkerung geben sie dennoch Anlass zu Besorgnis.
Rodrigues erster bekanntgewordener Fall von HIV datiert April 1998 und war eine schwangere Frau, von den nun bekannten 23 Fällen sind 17 Frauen, 4 Männer und 2 Kinder. Bislang stehen alle in Rodrigues bekannten Fälle mit sexueller Übertragung in Verbindung, von daher überrascht nicht, dass Aufklärung hier ansetzt.

Der Vortrag von Herrn Sanjay Beharry, extra aus Mauritius vom MFPA Headquarter angereist, ging auch gleich zum Kern des Problems. Mit seinen Nachfragen, wer sich denn nun wirklich schütze (natürlich schützen sich alle...), und auf die Frage, wie denn, erntete er erst vorsichtige Reaktionen (so direkt fragt man hier normalerweise nicht nach), doch als er daraus dann schloss, dass dann ja wohl alle den Weg der Abstinenz gehen, war das Eis gebrochen und lauthalses Gelächter war die Reaktion.
Eine ältere Dame beschrieb, dass Abstinenz für sie kein Weg sei, sie hätte ja noch nicht einmal 3 Monate nach ihren Schwangerschaften "damit" gewartet. Der korrekte Gebrauch von Kondomen wurde ebenfalls vorgeführt, inklusive der Anmerkung, dass sie nach Gebrauch auch mit Knoten zu verschließen seien bevor es ab in den Müll geht.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass das Angebot, sich im Krankenhaus kostenlos testen zu lassen, für die wenigsten eine Option darstellt, die Sorge, dass Anonymität nicht gewahrt bleibt, ist groß. Die Insel sei zu klein, jeder kennt jeden und jeder würde sofort von dem Test und seinem Ergebnis Kenntnis erlangen. Diese Befürchtungen konnten auch nicht wirklich von Anwesenden, die im Krankenhaus arbeiten, entkräftet werden. Hier ist ganz sicher Handlungsbedarf, denn nur der Zugang zu wirklich anonymen Tests und Beratung sind der Schlüssel für eine erfolgreiche Prävention. Insgesamt eine gelungene und erfrischend offene Veranstaltung, vielen Dank allen Anwesenden und Vortragenden - weiter so!

English version

On Saturday, March 8, the Rodriguan branch of Mauritius Family Planning Association (MFPA) invited to a meeting in Malabar. The program, dedicated to the International Women's Day and open for women and men, comprised 3 speeches concerning: 'Nutrition and Safe Motherhood', 'Ending gender based violence:Men as agents of change' and "women and HIV/AIDS'. Mostly young people and women of the villages followed the invitation, often active members of the MFPA Youth & Women's groups.

Campaigns and education concerning Safer Sex and AIDS belong to the regular program of MFPA, especially since figures started to show an alarming increase of cases in Mauritius and Rodrigues 2 years ago. Sure, compared to other countries the figures still look harmless, but considering the per head ratio to total population, need to action is undeniable.
Rodrigues first known case of HIV dates back to April 1998 and concerned a pregnant woman, now 23 cases are known of which 17 are women, 4 men and 2 children, all sexually transmitted, which explains why campaigns in Rodrigues have to start from this issue.

So the speech of Mr. Sanjay Beharry from the Mauritian MFPA headquarter went straight forward to the point. His direct approach about knowledge and methods of safer sex were, although unusual for the islanders, real ice-breakers especially his conclusion that it must surely be abstinent behaviour when first noone came forward after his question how safer sex was practiced . Just one big laughter was the reaction! If ever someone had thought that abstinence was a way, they will certainly have to reconsider and look better now for another island as it is surely not a way in Rodrigues. An elderly lady described that even after her pregnancies she didn't wait 3 months before doing "it" again. The correct use of condoms was demonstrated too, the young man volunteering included even the message that before the disposal into the bin, it should be closed properly by a knot!

The following discussion showed the necessity for more action concerning the volunteering counseling and test program (VCT) . As the island is so small, everybody is scared that there is no real access to anonymous testing and counseling - the key for a successful prevention in the fight against HIV/AIDS. Even after explanations of persons who know the hospital procedures, the impression remained that something has to be done to assure more confidentiality.
In total - a very promising and refreshing event, thanks to all participants and lecturers -
it should be kept up!

"AIDS is a calamity..., ...a tsunami, ....if you don't do anything against it!"

1 Kommentar:

myramir hat gesagt…

c'est tous les jours la fête de la Femme, eh oui.
très sérieux et bien le discours à Malabar.
chic, il y a plus interessant que dans les journaux locaux, bien plus interessant.
merci d'avoir mis un commentaire sur mon blog.
mo pa konné comment mettre l'url ds links. mo attan mo fils! ou vous? bzzzzzzzzzz